Sonnenpark Schattendorf: Modell findet internationale Beachtung

19. Juli 2024, Schattendorf

Energiezukunft

Österreich, insbesondere das Burgenland, hat in ganz Europa im Bereich der erneuerbaren Energie eine Vorreiterrolle inne. An sonnigen Tagen erzeugt Österreich 98,44 Prozent des Energiebedarfs selbst (Quelle BMK Energieportal). Die größte Energiegemeinschaft Österreichs wurde in Schattendorf gegründet. Die Photovoltaikanlage der Energie Burgenland auf einem Areal von 15 Hektar erzeugt dabei 15 Megawatt Stromleistung

„In Schattendorf zeigen wir, wie die Energiezukunft aussieht – und dass sie schon heute begonnen hat. Der Photovoltaik-Park ist gemeinsam mit den Windrädern in Baumgarten ein Hybridpark und nutzt damit den Netzanschluss optimal aus. Gleichzeitig geht der Strom aus der PV-Anlage in die Energiegemeinschaft Schattendorf. Hier werden mehr als 400 Haushalte mit Sonnenstrom aus der eigenen Gemeinde versorgt. So machen sie sich vom Engergiemarkt preisunabhängig“, so Vorstandssprecher Stephan Sharma.

Zudem wird am Standort in Schattendorf weltweit zum ersten Mal, gemeinsam mit CMBlu ein organischer Speicher getestet, damit der Strom der Sonne auch in den Nachtstunden in Schattendorf genutzt werden kann. „Diese Entwicklungen sind eng mit deutschen Unternehmen verbunden: Der Speicher ist eine deutsche Erfindung, im Photovoltaik-Park sind Wechselrichter und Unterkonstruktionen von deutschen Unternehmen erzeugt und errichtet worden und auch der Windpark ist in Zusammenarbeit mit einer deutschen Firma errichtet worden. Eine Besonderheit, die der Speicher aufweist ist, dass er ohne seltene Erden und damit ohne knappe Rohstoffe auskommt. Darauf bin ich sehr stolz, dass diese Technologien aus Deutschland bei dieser Energiewende positiv mitwirken. Es war mir daher sehr wichtig mich persönlich – direkt vor Ort davon zu überzeugen“, so der deutsche Botschafter in Wien Vito Cecere, der sich bei seinem gemeinsamen Besuch mit Landtagspräsident Robert Hergovich auch insgesamt von der Entwicklung des Burgenlandes begeistert zeigte. „Vieles, was im Burgenland umgesetzt wird, findet auch über die Grenzen hinweg in Europa Beachtung. Besonders deutlich wird das bei der Nutzung erneuerbarer Energien auch mit den Innovationen in Schattendorf, die den Weg in Richtung Energieunabhängigkeit weisen. Es freut mich sehr, dass wir uns dazu heute mit Botschafter Vito Cecere austauschen konnten, denn grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist ein Gewinn für alle Beteiligten.“ Für SP-Bezirksvorsitzenden und Bürgermeister von Schattendorf, Thomas Hoffmann, ist diese Entwicklung erst der Beginn. „Ein Pilotprojekt mitgestalten zu dürfen, ist immer mit Hindernissen verbunden. Dabei braucht es oft rasche und unkomplizierte Zwischenschritte, aber auch das Verständnis der Bevölkerung, dass nicht gleich alles perfekt läuft. Ziel aber ist es, dieses Modell weiter zu verbessern, damit unsere Bürgerinnen und Bürger mehr denn je von dieser Entwicklung profitieren“, so Hoffmann.

Auf Einladung der Österreichischen Gesellschaft für Energiegemeinschaften durfte Thomas Hoffmann vor einem Fachpublikum von rund 1.000 Anwesenden und unzähligen Zusehern im Livestream im Erste-Campus in Wien das von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil initiierte Vorzeigeprojekt „Energiemodellregion Schattendorf“ präsentieren. „Schattendorf nimmt hier eine Vorreiterrolle ein. Das macht mich sehr stolz“, so Thomas Hoffmann.

Burgenländisches Volkszeitung