Energiegemeinschaft in NÖ mit hoher Eigenverbrauchsquote

30. Juli 2024, Haunoldstein
EVN spricht von einer europaweit einzigartigen Kombination - Maria Enzersdorf, APA/THEMENBILD

In Haunoldstein im Bezirk St. Pölten gibt es seit September des Vorjahres eine Bürger-Energiegemeinschaft. Bei einer Zwischenbilanz wurde nun von EVN-Vorstandssprecher Stefan Szyszkowitz die Eigenverbrauchsquote von 92 Prozent hervorgehoben. Das Projekt umfasst neben einem Kleinwasserkraftwerk und mehreren Photovoltaikanlagen auch eine Windkraftanlage der EVN mit einer Leistung von 2,3 Megawatt – eine „europaweit einzigartige Kombination“, wie am Dienstag betont wurde.

Generell schließen sich in einer Bürger-Energiegemeinschaft Produzenten und Verbraucher von erneuerbarem Strom zusammen, um diesen regional zu nutzen. Für Szyszkowitz ist speziell das Vorhaben in Haunoldstein eine Erfolgsgeschichte. „Seit Beginn des Pilotprojekts im vergangenen Herbst wurden über 92 Prozent der produzierten Energie direkt von den Mitgliedern der Bürger-Energiegemeinschaft genutzt. Weniger als acht Prozent mussten von externen Stromlieferanten bezogen werden. Das verdeutlicht, wie effizient Bürger-Energiegemeinschaften sein können, wenn sie gut durchdacht sind.“ Das auch eine Windkraftanlage beinhaltende Konzept stelle sicher, dass ausreichend Strom für die gesamte Gemeinschaft – insbesondere im Winter, in der Nacht und bei bewölktem Himmel – zur Verfügung stehe, wurde am Dienstag in einer Aussendung betont.

Eine sozialwissenschaftliche Studie bescheinigte dem Projekt außerdem eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung. Ein Anreiz zum Eintritt in die Gemeinschaft ist nicht zuletzt der stabile und niedrige Strompreis, wie auch der ORF Niederösterreich berichtete. Die Kilowattstunde kostet aktuell in der Bürger-Energiegemeinschaft 11,18 Cent, bei der EVN sind es 14,9 Cent.

106 Mitglieder zählt die Gemeinschaft derzeit, es gibt 27 Einspeiser- sowie 125 Abnehmer-Zählpunkte. Das ursprünglich bis Ende August vorgesehene Pilotprojekt wurde indes um ein weiteres Jahr verlängert.

APA