OMV ist „unabhängig von Gazprom“

2. August 2024, Wien

Konzern steigert Chemie-Ergebnis im Halbjahr, Energiebereich rückläufig.

Der teilstaatliche Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV hat im zweiten Quartal 2024 seinen Gewinn gesteigert. Bei der Vorlage der Halbjahresergebnisse am Mittwoch bekräftigte OMV-Chef Alfred Stern die Unabhängigkeit vom russischen Gazprom-Konzern. Durch die Erschließung neuer Gasquellen und Transportwege sei man auf russisches Gas nicht mehr angewiesen. „Wir haben diese Abhängigkeit nicht mehr.“ Die OMV könne „alle Vertragskunden beliefern, auch wenn das russische Gas nicht kommt“. Mit Gazprom liefen mehrere Verfahren vor Schiedsgerichten, man kommuniziere vor allem über Anwälte. Die OMV pocht auf die genaue Einhaltung des Vertrags – den Gazprom nicht erfüllen könne, wenn die Ukraine den Gas-Transitvertrag mit Russland nicht verlängert. Denn „Lieferort ist die slowakisch-österreichische Grenze“.

In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres erreichte der Periodenüberschuss 846 Millionen Euro, um 10 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Allein im zweiten Quartal gab es einen den Aktionären zuzurechnenden Periodenüberschuss von 378 Mill. Euro, nach 380 Mill. Euro im Jahr davor. Das CCS Operative Ergebnis vor Sondereffekten (bereinigt um Lagerhaltungseffekte) stieg um 4 Prozent auf 1,23 Mrd. Euro. Der Konzernumsatz sank im zweiten Quartal wegen gesunkener Erdgaspreise um 4 Prozent auf 8,6 Mrd. Euro. Stern zeigte sich mit den Quartalszahlen zufrieden. Mit einer Dividendenrendite von über 12 Prozent „heben wir uns im Markt ab“.

Während die Geschäftsbereiche Chemicals und Fuels & Feedstock ein Plus verzeichneten, schrumpfte der Beitrag der größten Sparte Energy um 9 Prozent auf 817 Mill. Euro. Für das Gesamtjahr rechnet die OMV mit einem Brent-Preis von rund 85 Dollar pro Fass, der Erdgaspreis wird bei rund 25 Euro je Megawattstunde erwartet.

Salzburger Nachrichten