Startschuss für das Umspannwerk Leoben

19. August 2024

Austrian Power Grid errichtet Umspannwerk in Donawitz, das die Stromversorgung absichern soll.

Im Zuge des Projekts „Neue Anbindung Leoben“ erfolgte nun der Baustart zur Errichtung des Umspannwerks Leoben. Dieses dient zukünftig als zusätzliche Netzabstützung für das 110-kV-Netz des regionalen Verteilernetzbetreibers und als 220-kV Anspeisepunkt der Stahlindustrie zur Errichtung eines Elektro-Lichtbogenofens der Voestalpine Donawitz.

Dieser ist Grundlage für eine erhebliche CO2-Reduktion im Bereich der Stahlproduktion zur Erzeugung von „sauberem Stahl“. Das Projekt umfasst die Adaption des Umspannwerks Hessenberg in St. Peter-Freienstein, den Bau des Umspannwerks Leoben und eine optimierte 220-kV-Leitungsanbindung. Projektdauer: April 2024 bis Mitte 2026.
„Das Projekt trägt einen wesentlichen Teil zur versorgungssicheren Transformation des Energiesystems und dem Erreichen der österreichischen Klima- und Energieziele bei. Regional erzeugte nachhaltige Energie kann über die Umspannwerke Leoben und Hessenberg in das überregionale Netz der APG eingespeist und österreichweit transportiert und genutzt werden“, sagt Christoph Schuh, Unternehmenssprecher der APG.

Im Gegenzug dazu könne nachhaltiger Strom aus anderen Regionen Österreichs über die beiden Umspannwerke in die Region gebracht und somit für Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft nutzbar gemacht werden.
Nachdem die Arbeiten rund um das UW Hessenberg im Mai gestartet haben, wurde nun mit dem Bau des UW Leoben begonnen. Das komplexe Baufeld in Terrassenform mit einem Höhenunterschied der Terrassen von etwa sechs Metern wurde in einem Hang errichtet. Daher mussten für die sichere Baufeldeinrichtung viele technische Herausforderungen gemeistert werden, erklärt APG-Projektleiter Wolfgang Ranninger.

Die obere Stützmauer, eine dauerhaft rückverankerte „Ortbetonrippenkonstruktion“ mit einer Neigung von 75 Grad und einer Höhe von bis zu 20 Metern, wird von 189 Bohrankern mit Bohrlängen von bis zu 37 Metern in den Felsen geankert. Hierbei treten Kräfte von bis zu 80 Tonnen an einem einzigen Anker auf. Zur Sicherung der Felder zwischen den Einzelrippen wurde eine 20 Zentimeter dicke, zweilagig bewehrte Spritzbetonschale errichtet.

„Die untere Stützmauer, mit ebenfalls bis zu 20 Metern Höhenunterschied, wurde als bewehrte Erde-Konstruktion ausgeführt. Dafür mussten in Summe 170.000 Kubikmeter Schüttmaterial – das entspricht rund 70 olympischen Schwimmbecken – verarbeitet werden“, führt Ranninger aus.

Auf diesen Terrassen entsteht nun ein APG-Betriebsgebäude mit aufgesetzter Schaltanlage, ein Fundament für den 220/110-kV-Transformator der APG und die Bauwerke für die Leitungseinbindung und die erforderliche Infrastruktur.
Ein 600 Kubikmeter großer Löschwasserbehälter wird ebenfalls in die Hangbauweise integriert. Die Inbetriebnahme ist für Sommer 2026 geplant.

Kleine Zeitung

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