Treibhausgasemissionen nahmen in Vorarlberg um 20 Prozent ab

27. August 2024, Bregenz

Die Vorarlberger Landesregierung sieht sich hinsichtlich der Erreichung des Ziels „Energieautonomie+ 2030“ auf dem „richtigen Kurs“. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) und der zuständige Landesrat Daniel Zadra (Grüne) verhehlten bei der Vorstellung des aktuellen Monitoringberichts aber auch nicht, dass Zwischenziele in wichtigen Bereichen verpasst wurden. Es gelte, konsequent dran zu bleiben, betonte Wallner. Das werde man auch in der nächsten Regierungsperiode beherzigen.

Die Ziele der „Energieautonomie+ 2030“ lauten: 50 Prozent Anteil erneuerbarer Energieträger am gesamten Energieverbrauch, 50 Prozent Reduktion der Treibhausgase gegenüber 2005 und 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energieträgern bis spätestens 2030. Laut Monitoringbericht wurde in Vorarlberg 2022 um 2,5 Prozent mehr an Energie verbraucht als 2005. Im selben Zeitraum wuchs allerdings die Bevölkerung um 43.000 Personen (plus zwölf Prozent) an, die Wohnfläche hat um vier Mio. Quadratmeter (plus 22 Prozent) zugenommen, und die Zahl der zugelassenen Pkw ist um 52.000 (plus 31 Prozent) gestiegen. „Man darf die Rahmenbedingungen nicht außer acht lassen, statisch ist da gar nichts“, sagte Wallner.

Größter Energieverbraucher war 2022 der Gebäudesektor (49 Prozent), gefolgt von der Industrie (28 Prozent) und dem Verkehr (21 Prozent). Noch immer stehen rund 37.000 Gas- und 23.500 Ölkessel in Betrieb. Der Anteil heimischer erneuerbarer Energieträger am gesamten Energiebedarf lag 2022 bei 43 Prozent, womit das Etappenziel von 48 Prozent verfehlt wurde. Der Stromverbrauch wurde zu 76 Prozent aus erneuerbaren Energieträgern gedeckt. Von 2021 bis 2023 hat sich die Photovoltaik-Fläche in Vorarlberg verdoppelt, die Engpassleistung lag 2023 bei 262.000 kWp (Kilowatt peak), allerdings stammten noch immer 95 Prozent des erneuerbaren Stroms aus der Wasserkraft.

Der Ausstoß von Treibhausgasen nahm gegenüber 2005 um 20 Prozent ab. „Das ist für mich ein sensationelles Ergebnis, auch wenn es noch besser werden muss“, sagte Wallner. Der Pro-Kopf-CO2-Ausstoß sei gar um 27 Prozent gesunken. 43 Prozent der Emissionen entfielen auf den Verkehr (Gebäude 19 Prozent, Industrie 18 Prozent). Die Abweichung bezüglich des für 2022 avisierten Etappenziels lag bei knapp 6 Prozent. Diesbezüglich stimmte Zadra jedoch optimistisch, dass in Vorarlberg bereits mehr als die Hälfte der Wege umweltfreundlich – zu Fuß, mit dem Fahrrad oder öffentlich – zurückgelegt werden. Er verwies etwa auf 86.000 verkaufte Jahreskarten im öffentlichen Verkehr und auf den weiteren Umstieg auf E-Busse.

APA

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