Niedrigere Energiepreise, ausgezeichnete Wasserführung: Kelag legt im ersten Halbjahr 200 Millionen Euro Umsatz ab, Gewinn blieb stabil bei 250 Millionen Euro.
Vor allem sinkende Marktpreise für Energie ließen den Umsatz des Landesenergieversorgers Kelag im ersten Halbjahr 2024 um rund 20 Prozent von 1,23 Milliarden Euro auf rund 995 Millionen Euro schmelzen. Das Konzernergebnis blieb dennoch beinahe stabil hoch bei 254 Millionen Euro – ein Jahr zuvor waren es mit 263,3 Millionen Euro geringfügig mehr.
Ausschlaggebend waren laut Kelag sinkende Preise, die zu einem deutlich rückläufigen Ergebnis der 10-Prozent-Beteiligung an der Verbund Hydro Power (VHP) um ein Drittel führten. Der Anteil der VHP zum Kelag-Ergebnis lag diesmal bei rund 34 Prozent oder 86 Millionen Euro. Im Endkundengeschäft sank der Absatz im „niedrigen einstelligen Prozentbereich“, Ursachen seien der milde Winter, mehr privater PV-Strom sowie konjunkturbedingte Rückgänge im gewerblichen Bereich.
Im Gegenzug kompensierte die Rekord-Wasserführung von 132 Prozent Rückgänge im Ergebnis beinahe vollständig. Strompreiserhöhungen wirkten ebenfalls positiv auf das Ergebnis: Anders als vor einem Jahr, als die Kelag einen Abgang von 20 Millionen Euro Verlust im Endkundengeschäft beklagte, brachte der „Vorteilstarif 2024“ „eine schwarze Null, ältere Tarife tragen zu einem leichten Ergebnisplus bei“, so ein Kelag-Sprecher zur Kleinen Zeitung.
Mit Blick auf das gesamte Jahr erwartet die Kelag eine „Fortsetzung des leicht rückläufigen Ergebnistrends“, insbesondere, da die Wasserführung über den Sommer unter dem langjährigen Schnitt lag. „Die Unsicherheiten bleiben jedoch auf einem hohen Niveau“, so der Kelag-Vorstand, die Abweichungen könnten positiv oder negativ ausfallen. Die Kelag verweist auf ihre Rolle als „Konjunkturmotor“, in drei Jahren würden 750 Millionen Euro investiert. Erstmals beschäftigt der Konzern mehr als 2000 Mitarbeiter.
Einmal mehr fordert FPÖ-Landesparteichef Erwin Angerer von der Kelag, den Strompreis zu senken: „Der Strompreis ist weiter viel zu hoch und die Abzocke der Haushalte geht weiter“, so Angerer in einer Aussendung.
Kleine Zeitung