Northvolt-Tochter nach gekipptem Expansionsplan in Konkurs

8. Oktober 2024, Oslo
Northvolt steckt in einer schweren Krise
 - SkellefteÂ, APA/AFP

Nach dem Stopp einer Fabrikserweiterung in Schweden hat die dafür eigens gegründete Tochterfirma des Batterieherstellers Northvolt Insolvenz angemeldet. Die „Northvolt Ett Expansion AB“ werde ab jetzt von einem Konkursverwalter geführt, teilte Northvolt am Dienstag mit. Das Unternehmen sei eines von mehr als 20 Töchtern der Northvolt-Gruppe, davon seien aber keine weiteren vom Konkurs betroffen.

Der schwedische Batteriehersteller, größter Hoffnungsträger einer von China unabhängigen europäischen Lieferkette zum Bau von Elektroautos, steckt in einer schweren Krise. Starke Konkurrenz aus China, schwache Nachfrage nach E-Autos in Europa und eigene Produktionsprobleme bringen Northvolt ins Straucheln.

Vor zwei Wochen hatten die Schweden angekündigt, die Erweiterung der Fabrik in Skelleftea auf Eis zu legen und in der Gruppe insgesamt 1.600 Stellen abzubauen. Von Banken und Investoren, darunter Volkswagen, Goldman Sachs und Blackrock, hatte Northvolt für seine Expansion insgesamt mehr als 15 Milliarden Dollar (knapp 14 Mrd. Euro) eingeworben. Doch trotz Aufträge über mehr als 50 Mrd. Dollar steckt das Unternehmen immer noch in den roten Zahlen. Ein Rückschlag war, dass BMW im Juni wegen Lieferproblemen den Schweden einen Auftrag über 2 Mrd. Euro entzogen hatte.

In Deutschland plant Northvolt eine Batteriefabrik am Standort Heide in Schleswig-Holstein. Die deutsche Regierung geht bisher davon aus, dass dieses Projekt trotz der Schwierigkeiten von Northvolt nicht infrage steht.

APA/Reuters