AK erwartet schon für 2025 Kostenschub.
Auf der Stromrechnung sind die Netzkosten schon lange kein kleiner Posten mehr. Oft sind sie ähnlich hoch wie der reine Energieverbrauch -und sie dürften demnächst für höhere Stromrechnungen sorgen. Die Arbeiterkammer rechnet für 2025 mit rund 20 Prozent höheren Netzkosten, sozusagen der Auftakt für massive Mehrbelastungen in den nächsten Jahren. Zahle ein Haushalt mit 3500 Kilowattstunden Verbrauch derzeit vielleicht 300 Euro für die Netzkosten, dürfte sich dieser Betrag bis 2030 etwa verdoppeln, warnt die Arbeiterkammer.
Derzeit werden die Netzkosten nicht deckungsgleich mit dem Verbrauch auf die Kunden umgelegt. So stemmen die privaten Haushalte in Österreich 44 Prozent der gesamten Netzkosten von zuletzt 2,5 Milliarden Euro. Ihr Verbrauch liegt aber nur bei 27 Prozent. Die Großindustrie zahlt nur 14 Prozent der Netzkosten bei einem Verbrauch von 30 Prozent. Wenn künftig hohe Milliardenbeträge in den Stromnetz-Ausbau investiert werden, müssten die Lasten künftig besser verteilt werden, fordert der Arbeiterkammer-Wirtschaftsexperte Joel Tölgyes. „Wir brauchen eine Entgeltreform“. Zudem schlägt er vor, dass die öffentliche Hand den viele Milliarden Euro teuren Netzausbau langfristig etwa über Anleihen mitfinanzieren sollte.
von Claudia Haase
Kleine Zeitung