Gaskunden müssen nach Berechnungen des Vergleichsportals Verivox im kommenden Jahr mit Mehrkosten von mitunter einigen hundert Euro rechnen. Grund sind nach einem Bericht der Zeitungen der Funke Mediengruppe steigende Gastnetzentgelte. „Demnach haben einzelne Netzbetreiber Erhöhungen der Gasnetzgebühren von bis zu 56 Prozent angekündigt“, heißt es unter Berufung auf eine Verivox-Auswertung.
„Verbraucher, die ein Einfamilienhaus heizen, müssen mit Mehrkosten von bis zu 445 Euro rechnen.“ Für die Auswertung seien die Gasnetzgebühren in Deutschland unter die Lupe genommen worden; die ausgewerteten Netzbetreiber deckten bei Gas 43 Prozent aller Haushalte in Deutschland ab.
„Der durchschnittliche Anstieg beträgt Verivox zufolge aktuell rund 25 Prozent, was für ein Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh Mehrkosten von rund 116 Euro (brutto) entspricht“, berichten die Funke-Zeitungen. „Der stärkste Anstieg beträgt laut dem Vergleichsportal 56 Prozent, was bei einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh insgesamt 445 Euro (brutto) entspricht.“
Die Bundesnetzagentur hat „noch keinen abschließenden Überblick über die Entwicklung der Gasnetzentgelte“, wie ein Sprecher der Nachrichtenagentur dpa mitteilte. „Wir gehen aber nicht davon aus, dass diese flächendeckend stark steigen.“ In Fällen, in denen der Anstieg „unplausibel hoch“ sei, werde die Regulierungsbehörde die Annahmen der Netzbetreiber überprüfen.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) habe auf Anfrage der Zeitungen der Funke Mediengruppe bestätigt, dass neue Abschreibungsregeln zu einem Anstieg der Gasnetzentgelte führen können, hieß es. „Nach unseren aktuellen Schätzungen werden bundesweit rund ein Drittel bis ein Viertel der Gasnetzbetreiber zeitnah die neuen Abschreibungsregeln anwenden. Die übrigen Gasnetzbetreiber werden nachziehen“, wird ein VKU-Sprecher zitiert. Preissteigerungen hängen dem Bericht zufolge auch mit gesunkener Nachfrage nach Gas zusammen. „In einigen Regionen sind signifikantere Mengenrückgänge zu verzeichnen, die zu Entgeltsteigerungen führen“, wird ein Sprecher der Bundesnetzagentur zitiert.
APA/dpa