Die Firma Genexco plant nach eigener Aussage bereits im zweiten Quartal 2025 eine weitere Gas-Probebohrung unweit des Ammersees. „Der Umweltverträglichkeitsbericht wurde eingereicht und die Bohrplanung eingeleitet. Wir rechnen spätestens im zweiten Quartal 2025 mit der Erteilung einer Bohrgenehmigung“, teilte das Unternehmen auf dem Finanzportal „Boerse.de“ mit.
Konkret bezieht sich das zweite Erkundungsunterfangen auf die rund 100 Quadratkilometer große Konzessionsfläche Lech-Ost, die sich nördlich und östlich der Konzession Lech zwischen Reichling (Landkreis Landsberg am Lech) und Dießen am Ammersee erstreckt. Die Fläche Lech-Ost ist um ein Vielfaches größer als die von Lech, welche nur rund sechs Quadratkilometer umfasst.
In der Konzession Lech laufen derzeit bereits die Arbeiten für die erste Probebohrung am Bohrloch Kinsau-1A. „Laut Schätzung dürfte der Standort etwa Mitte Dezember bohrbereit sein. Derzeit wird die Verfügbarkeit der Bohranlage eruiert; die Bohrungen werden voraussichtlich im ersten Quartal 2025 beginnen“, heißt es bei „Boerse.de“.
Mit Blick auf die weitere Nutzung von „Lech Ost“ heißt es, dass das Gelände „zur Gänze anhand von 3D-Seismikmessungen erkundet wurde. Die 3D-Messdaten wurden mit Hilfe von Tools der künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens analysiert und dabei zusätzliche Bohrplätze ermittelt. Der Standort der ersten Testbohrung an der Oberfläche wurde bereits ausgewählt und ein Pachtvertrag für die Oberflächenrechte ausgehandelt.“
Die geplante Gasbohrung in der Region unweit des auch bei Touristen äußerst beliebten Ammersees sorgt seit Monaten für viel Streit und Unruhe. Vor Ort protestieren zahlreiche Anwohner, Kommunalpolitiker und die Umweltorganisationen Greenpeace sowie der Bund Naturschutz gegen die Probebohrung und anschließende Förderung.
Die Firma Genexco will auf dem Gelände in der Gemeinde nach Erdgas bohren. Derzeit wird der Bohrplatz von Baggern vorbereitet, voraussichtlich im ersten Quartal 2025 soll dann ein etwa 40 Meter hoher Bohrturm errichtet werden. Das Unternehmen vermutet in rund 3.000 Metern Tiefe relevante Gasvorkommen.
APA/dpa