Die Netzengelte und CO2-Steuern sinddie Preistreiber bei der Energie, erklärt Verbund-Chef Michael Strugl.
Die Strompreise werden nicht mehr auf das Vorkrisenniveau sinken, auch wenn die Strompreise selbst günstiger werden. Verbund-Chef Michael Strugl rechnet zwar mit einem leichten Sinken der Strompreise in den nächsten drei Jahren, „allerdings nicht auf das Vorkrisenniveau“.
Die Erwartung, „dass es jetzt wesentlich billiger wird, würde ich nicht teilen“, sagte Strugl am Freitag bei der „Gewinn“-Messe in Wien. Zum Teil sei das auch politisch gewollt, weil der CO2-Preis durch die Stromerzeugung in Gaskraftwerken auch den Strompreis in die Höhe treibe.
Die Strompreise seien zwar im Vergleich zu den Jahren 2022 und 2023 deutlich gesunken. „Jetzt normalisiert sich die Situation wieder. Wir haben Strompreise am Spotmarkt und auch am Terminmarkt, die pendeln für das Frontjahr so um die 90 Euro pro Megawattstunde. Das ist wesentlich weniger als am Höhepunkt der Preiskrise. Es ist aber auch mehr als vor der Krise.“ Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Die Strompreise werden von zwei anderen Faktoren in die Höhe getrieben. „Für den Stromkunden ist der reine Energiepreis nur ungefähr die Hälfte der Rechnung“, gab der Verbund-Chef zu bedenken. „Die andere Hälfte besteht aus Netztarifen und Steuern und Abgaben.“ Bei den Netztarifen werde es im nächsten Jahr zu einer Steigerung um durchschnittlich 20 Prozent kommen. „Steuern und Abgaben werden wieder eingehoben, die wurden ja ausgesetzt.“
Dass Strom jetzt teurer sei als früher, liege einerseits an der hohen Nachfrage speziell nach der Covid-Krise – auch wenn das aktuell nicht der Fall sei. Darüber hinaus gebe es den CO2-Preis, der relativ hoch sei und auch den Strompreis in die Höhe treibe.
„Wenn der Strombedarf in der Dekarbonisierung immer größer wird, dann müssen wir das Angebot erhöhen. Das heißt, wir müssen Kapazitäten bauen, damit wir die Preise einigermaßen stabilisieren können. Der CO2-Preis ist jetzt ein politisches Element in der Strompreisbildung, weil ja gewollt ist, dass CO2 einen Preis bekommt. Die Tatsache, dass ungefähr zehn Prozent der Stromerzeugung auch in Österreich nach wie vor auf Gas basieren, bedeutet, dass natürlich mit dem CO2-Preis auch der Strompreis steigt.“
Kleine Zeitung