Verbund-Chef Michael Strugl rechnet mit einem leichten Sinken der Strompreise in den nächsten drei Jahren, „allerdings nicht auf das Vorkrisenniveau“.
Die Erwartung, „dass es jetzt wesentlich billiger wird, würde ich nicht teilen“, sagte Strugl bei der „Gewinn“-Messe in Wien. Zum Teil sei das auch politisch gewollt, weil der CO2 -Preis durch die Stromerzeugung in Gaskraftwerken auch den Strompreis in die Höhe treibe. Und 10 Prozent des Stroms kämen weiter aus Gas.
Die Strompreise seien im Vergleich zu den Jahren 2022 und 2023 deutlich gesunken, so Strugl. „Wir haben Strompreise am Spotmarkt und auch am Terminmarkt, die pendeln für das Frontjahr so um die 90 Euro pro Megawattstunde. Das ist wesentlich weniger als am Höhepunkt der Preiskrise. Es ist aber auch mehr als vor der Krise.“
Für die Stromkunden sei der reine Energiepreis aber nur ungefähr die Hälfte der Rechnung, gab der Verbund-Chef zu bedenken. „Die andere Hälfte besteht aus Netztarifen und Steuern und Abgaben.“ Bei den Netztarifen werde es im nächsten Jahr zu einer kräftigen Steigerung um durchschnittlich 20 Prozent kommen. „Steuern und Abgaben werden wieder eingehoben, die wurden ja ausgesetzt.“
Wenn der Strombedarf in der Dekarbonisierung immer größer werde, dann müsse die Energiewirtschaft das Angebot entsprechend erhöhen, sagt Strugl. „Das heißt, wir müssen Kapazitäten bauen, damit wir die Preise einigermaßen stabilisieren können.“
Tiroler Tageszeitung