Der angeschlagene schwedische Batteriehersteller Northvolt hat seine Zahlungen an das Gemeinschaftsunternehmen mit Volvo Cars eingestellt und will stattdessen das Geld in seine eigenen Produktionen stecken. Der Vorstand habe beschlossen, der Finanzierung seiner Batteriebetriebe in Schweden, Deutschland und Kanada Priorität zu geben, teilte Northvolt am Mittwoch mit. Volvo Cars kündigte derweil an, Northvolts Joint-Venture-Anteile an Novo Energy erwerben zu wollen.
Der mehrheitlich zur chinesischen Geely gehörende Autobauer Volvo Cars und Northvolt hatten 2021 die Gründung des Gemeinschaftsunternehmens zum Bau einer Gigafabrik beschlossen. Das Werk zur Produktion nachhaltiger Batterien für E-Autos soll für 2,8 Mrd. Dollar (2,6 Mrd. Euro) bei Göteborg entstehen. „Volvo Cars bewertet alle möglichen Auswirkungen, die diese Entwicklungen für Novo Energy haben könnten, und untersucht künftige Szenarien, um die Investition zu schützen“, teilte der Autobauer mit. Jede Batterieproduktion bei Novo Energy sei von der Beteiligung Dritter oder anderer Partner abhängig, hieß es.
Northvolt, geführt vom ehemaligen Tesla-Manager Peter Carlsson, will die weltweit umweltfreundlichsten Batterien produzieren. Doch Produktionsprobleme bremsen das Unternehmen aus. Trotz Aufträge über mehr als 50 Mrd. Dollar steckt Northvolt immer noch in den roten Zahlen. Das Unternehmen hatte erklärt, sich mit Investoren und Kreditgebern in Gesprächen zur Sicherung der Finanzierung zu befinden. Es gebe dabei erhebliche Fortschritte. Northvolt plant unter anderem den Bau einer Batteriefabrik in Heide in Deutschland. Dazu hieß es zuletzt bei der deutschen Regierung, dass das Unternehmen trotz der Finanzprobleme daran festhalte.
APA/Reuters