Tiwag senkt Strompreis ab Dezember, IKB ab Jänner

14. November 2024, Innsbruck

Tiwag zieht Strompreissenkung vor, auch IKB senken Tarife. Haushalte sparen rund 80 Euro im Jahr. Dafür steigt die Stromnetz-Gebühr.

Ursprünglich wollte die Tiwag mit Jahreswechsel den Strompreis senken. Nun zieht der landeseigene Energieversorger die Preissenkung für KundInnen mit Standardprodukten auf Dezember vor. „Der Einkauf der für 2025 benötigten Strommengen konnte kürzlich abgeschlossen werden. Die dabei erreichte Kostenreduktion wird bereits ab 1. Dezember 2024 an die KundInnen weitergegeben“, hieß es seitens der Tiwag. Konkret sinkt der Arbeitspreis Anfang Dezember um 2 Cent/kWh auf 9,8 Cent je Kilowattstunde (kWh) netto.

Damit biete die Tiwag in diesem Produktsegment den günstigsten Energiepreis aller Landesenergieversorger, betonte der Energiekonzern. Für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden (kWh) bringe die Preissenkung eine Ersparnis von rund 84 Euro im Jahr – vor Entlastungsbeiträgen. Die aktuell rund 200.000 Tiwag-KundInnen würden in den nächsten Tagen persönlich angeschrieben und informiert. In den nächsten Jahren werde die Tiwag über zwei Milliarden Euro in den Ausbau der Infrastruktur zur Unterstützung der Energiewende investieren, betonte Tiwag-Aufsichtsratschef Eduard Wallnöfer.

Die Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) von Stadt Innsbruck und Tiwag werden ihren Strompreis für die rund 82.000 Kunden des Standard-Produkts IKB-comfort plus mit Jahreswechsel senken. Ab 1. Jänner 2025 beträgt der neue Arbeitspreis dann 9,996 Cent/ kWh netto bzw. 11,995 Cent/ kWh brutto, so die IKB. Ein durchschnittlicher Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 kWh spare damit jährlich zirka 80 Euro brutto.

Gleichzeitig jedoch erhöht die Regulierungsbehörde E-Control in Tirol mit Jahreswechsel, wie berichtet, die Gebühren für das Stromnetz (und auch für das Gasnetz). Konkret dürften die Stromnetz-Tarife in Tirol voraussichtlich um 8,3 %steigen, in Innsbruck um 4,7 %. Für einen Haushalt bedeute dies 25 (Tirol) bzw. 19 Euro (Innsbruck) Mehrkosten pro Jahr. Die diesbezügliche Verordnung ist aber noch in Begutachtung.

In den vergangenen Jahren war der Tiwag-Konzern aufgrund massiver Preissteigerungen unter Beschuss geraten. Die Energiepreisexplosion spülte der Tiwag Rekordgewinne in die Kassen. Auch ihre Preisklauseln wurden nach Klagen der AK Tirol gekippt, man einigte sich auf ein Stromkosten-Entlastungspaket von 60 Mio. Euro.

tiroler Tageszeitung Imst