Nach dem Stopp der Gaslieferungen durch Gazprom an die OMV bietet das Rügener Terminal für Flüssigerdgas (LNG) nach Überzeugung der Betreiber eine wichtige Alternative. „Die Terminalkapazitäten stehen also für sofortige Unterstützung bei der österreichischen Energieversorgung zur Verfügung“, erklärte Stephan Knabe, Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Regas.
Von Rügen aus ließe sich Erdgas „unkompliziert und in wesentlichen Mengen“ durch das deutsche und tschechische Gasfernleitungsnetz bis nach Österreich transportieren. Laut Knabe könne rein rechnerisch der gesamte Jahresverbrauch Österreichs, den er mit etwa 75 Terawattstunden angab, allein über das Terminal gedeckt werden.
In der Diskussion um das umstrittene Terminal hatte auch der deutsche Bund in der Vergangenheit auf die mögliche Versorgung von Nachbarstaaten verwiesen. Mit dem Stopp der Lieferungen ist aus Sicht Knabes das Szenario eingetreten, auf das sich auch die deutsche Bundesregierung „dem europäischen Solidaritätsgedanken folgend“ eingestellt hat.
Das Terminal verfüge über Einspeisekapazitäten von bis zu 13,5 Mrd. Kubikmetern Erdgas pro Jahr und eine Durchleitungskapazität von 16,6 Gigawattstunden pro Stunde. Damit sei es der größte Einspeisepunkt aller deutschen LNG-Terminals. Bisher ist das Terminal wenig ausgelastet.
APA/dpa