US-Windkraftriese dreht bei uns auf

19. November 2024

ContourGlobal baut in Österreich Anlagen um 1 Milliarde € und macht Wien zum Technologie-Zentrum im Konzern

Österreich hat gute Rahmenbedingungen und ist ein Windstandort mit viel Potenzial“, erläutert Bernhard Haider , Österreichchef von ContourGlobal, warum der weltweit tätige US-Energiekonzern bei uns nun voll aufdreht. Konkret heißt das: „Wir wollen bis 2030 eine Windkraft-Leistung von einem Gigawatt errichten, das sind zehn bis zwölf neue Windparks, und werden dafür bis zu einer Milliarde Euro investieren.“ Das Geld kommt vom Eigentümer, dem US-Investmentgiganten KKR, der 600 Milliarden Dollar verwaltet.

ContourGlobal betreibt derzeit Kraftwerke in 18 Ländern, davon sind noch an die 70% fossil betrieben. Bis Ende des Jahrzehnts will Konzernboss Antonio Cammisecra das Verhältnis auf zwei Drittel Ökostrom umschalten und expandiert daher in diesem Bereich massiv.

In Österreich ist man seit zehn Jahren tätig, als ContourGlobal die sieben Windparks der Raiffeisen-Tochter Renergie kaufte. Aktuell werden diese modernisiert und stärkere Turbinen eingebaut. Die Produktion steigt dadurch von 240 auf 400 Gigawattstunden im Jahr, gleichzeitig geht die Zahl der Windräder von 70 auf 57 zurück.

Der nun startende Ausbau soll zu 25% aus weiteren Effizienzerhöhungen kommen, „zu etwa 50% aus Neubauten, und zu einem Viertel auch aus Übernahmen anderer Windkraftbetreiber“, rechnet Haider. Interesse an neuen Projekten haben etwa große Skigebiete, die nachhaltige Energie brauchen. „Wir sind mit einigen im Gespräch.“ Generell will man über Niederösterreich hinaus auch andere Bundesländer erobern, „Prüfungen laufen“. Ziel ist, Strom für 670.000 Haushalte zu liefern.

Zudem ist Österreich auch für die weltweiten Windkraft-Pläne des Konzerns die Know-how-Zentrale. In Wien wurde kürzlich die Global Wind Academy installiert, wo Leute ausgebildet werden. Sehr leistungsfähig sei zudem die heimischen Windkraft-Technik-Branche, die man mitnehmen kann.

Konzernboss Antonio Cammisecra (li.) und Österreich-Chef Bernhard Haider

Kronen Zeitung