Zuckerl-Koalition bereits gefordert: Mikl-Leitner und Doskozil nehmen jetzt ihre Koalitionsverhandler in Wien in die Pflicht
Doskozil und Mikl-Leitner machen ihren Verhandlern Druck bei Stromentgelten.
Die Energiekosten steigen, finanzielle Hilfen, wie die Strompreisbremse, laufen aber aus. Im Jahr 2025 wird es bei Strom und Gas zu Teuerungen kommen (siehe Seite 7). FPÖ und Grüne fordern bereits Gegenmaßnahmen, wie etwa im Fall der Grünen das Senken der Elektrizitätsabgabe, und Hilfen für Verbraucher. Die Koalitionsverhandler ÖVP, SPÖ und Neos geben sich da noch zurückhaltend.
Gegenüber der „Krone“ melden sich dafür zwei Landesfürsten zu Wort. Damit die Menschen in der Ostregion nicht doppelt draufzahlen, fordern Niederösterreichs ÖVP-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Burgenlands SPÖ-Landesfürst Hans Peter Doskozil eine fairere Verteilung der Stromnetzentgelte von der nächsten Regierung. „Die Ostregion leistet den Mammut-Beitrag beim Erneuerbaren-Ausbau“, meinen beide. Das sei wesentlich für die Energieunabhängigkeit, belaste aber die Stromnetze und sorge für erhöhten Investitionsbedarf. In NÖ und Wien wachsen die Entgelte über 30 Prozent an – im Burgenland steigen sie mit 23,6 Prozent über dem Schnitt. „Es ist absurd, dass die Musterschüler im Ausbau der Erneuerbaren für ihren Einsatz mit höheren Entgelten bestraft werden“, kritisiert Mikl-Leitner. Rund 40 Prozent des erneuerbaren Stroms in Österreich kommen aus dem weiten Land. Bis 2030 werden alleine in NÖ drei Milliarden in den Netzausbau investiert.
„Es ist völlig widersinnig, dass die Netzkosten nicht solidarisch von allen gemeinsam getragen werden“, erklärt auch Hans Peter Doskozil. Durch den Ausbau der Erneuerbaren konnte man im Burgenland die Energieunabhängigkeit zuletzt von 50 auf 62 Prozent steigern.
Kronen Zeitung