Der Kampf um Windräder beginnt jetzt von vorne

4. Dezember 2024

Metnitz, Friesach und Hüttenberg gehören zu den geplanten Windkraftzonen des Landes. Meinungen der Gemeindechefs unterschiedlich.

Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber und Landesrat Sebastian Schuschnig (beide ÖVP) wollen eine Kärntner Windenergie-Verordnung erlassen und haben kürzlich die für Windkraft relevanten Gebiete in Kärnten definiert. Allesamt liegenim Nordosten des Landes. Konkret geht es um Zonen für Windräder in den Gemeinden Metnitz, Friesach, Hüttenberg, Reichenfels, Preitenegg, St. Georgen im Lavanttal und Lavamünd.

„Dass wir eine der Zonen sind, haben wir aus den Medien erfahren. Wir als Gemeinde haben mitbekommen, dass es Anfragen von gewissen Betreibern an Grundstückseigentümer gab. Aber die Haltung der Personen war eher ablehnend. Im Gemeinderat haben wir einen Grundsatzbeschluss gefasst, dass wir gegen Windräder sind und diesen auch mehrheitlich mit den Stimmen der FPÖ durchgebracht“, erklärt der Hüttenberger Bürgermeister und Landtagsabgeordnete Josef Ofner (FPÖ). Was für den Bürgermeister ziemlich unverständlich ist, „dass man über die Gemeinden einfach so drüberfährt und niemanden im Voraus informiert“. Die Kärntner FPÖ ist für ein Verbot von Windkraft-Industrieanlagen. „Jeder Referent kann eine Verordnung wieder neu erlassen. Da kann es noch zu einigen Änderungen kommen. Man merkt mittlerweile, es geht nicht mehr um Energie, sondern darum, Profite zu machen.“ In Hüttenberg wäre der Ort St. Martin am Silberberg an der Grenze zur Steiermark ein passender Ort für Windräder. „Viele Menschen kommen hierher, um die Natur zu genießen, vor allem die Touristen. Und dann sollen hier Windräder stehen? Das ist für mich unverständlich.“

Ganz anders sieht die Thematik der Bürgermeister von Friesach, Josef Kronlechner (SPÖ): „Wir haben vor rund zwei Jahren im Gemeinderat einen positiven und einstimmigen Grundsatzbeschluss für die Windkraft gefasst. Wir befürworten geplante Projekte. Bei uns sind auf der Grebenzen rund zehn Windräder geplant, und es gab auch schon Optionsverträge. Wir haben auch mit Grundstückseigentümern gesprochen, ihre Haltung zum Thema Windkraft ist positiv.“

Jedoch gibt es ein Problem auf der Grebenzen. „Ein Adler fühlt sich dort sehr heimisch, ausgenistet kann er jedoch nicht werden. Wenn es bald eine Lösung dafür gibt, kann nächstes Jahr mit den Windmessungen begonnen werden.“
Nicht überrascht, ein Teil der Zone zu sein, ist man in der Gemeinde Metnitz. „Die Zonierung achtet auf Messdaten und Naturschutzgebiete. Dass hier kleinere Gemeinden zum Zug kommen, die sich im Randgebiet befinden, überrascht mich nicht“, meint Bürgermeister Peter Grabner (ÖVP).

Zur Erinnerung:Vor genau zehn Jahren, im Jahr 2014, wurde verkündet, dass auf der Kuchalm in Metnitz ein Windpark gebaut werden soll. Nach einem langen Verfahren und Einsprüchen von Bürgerinitiativen, wurde 2022 bekannt, dass der Verbund mit einem neuen Projekt an den Start muss,weil die geplanten Anlagen teilweise schon überaltert waren und die Bewilligungen erloschen sind. Doch nicht nur auf der Kuchalm waren 16 Windräder geplant, 16 Windkraftanlagen sollten im Projektgebiet Mödringberg und zwölf Windkraftanlagen im Projektgebiet Ackerlhöhe entstehen. Die Bewilligungen müssen hier noch einmal neu erfolgen. „Derzeit ist beim Land ausschließlich ein Windpark in einem UVP-Verfahren. Die Bewilligung des alten Projekts in Metnitz ist erloschen, es müsste ein gänzlich neues Projekt nochmals neu bewilligt werden, das in einem der künftigen Windkraftzonen liegt“, informiert das Land.
Wie es also weitergeht,ist derzeit noch offen: „Im Endeffekt sind bei uns die Messungen durchgeführt worden – und diese laufen auch noch. Wie es weitergeht, ist derzeit schwer zu sagen. Die Projektpartner warten nämlich noch auf die Messdaten. Somit sind die Betreiber wieder gefordert, neue Bewilligungen einzureichen.“

Dass wir eine der Zonen sind, haben wir aus den Medien erfahren. Josef Ofner, Bürgermeister Hüttenberg

von Verena Grimschitz

Kleine Zeitung