Genossenschaft KWG startet innovatives Stromspeicherprojekt
Rund zwei Stunden läuft das Wasserkraftwerk in Hart in der Gemeinde Rüstorf, damit der neue Batteriespeicher voll geladen wird. Wenn in der Nacht kaum Strom verbraucht wird, speichert der Energieversorger KWG hier Strom ein, wenn in der Früh die Haushalte wieder Strom brauchen, speichert er aus. Solche Rhythmen gebe es mehrmals am Tag, sagt KWG-Geschäftsführer Peter Zehetner.
KWG hat einen wichtigen Schritt für die Energiewende getan und einen Lithium-Eisen-Phosphat-Speicher installiert. „Unser Speicher-Park besteht aus zehn Kompaktspeichern mit in Summe 2000 kWh Kapazität und 1000 kW Lade- und Entladeleistung“, so Zehetner. Das Innovative bestehe darin, dass sich der Speicher von anderen Batterielösungen unterscheide, weil dessen Fokus auf einer tageszeitlichen Verschiebung der Stromerzeugung und -nutzung liege und nicht auf Eigenverbrauchsoptimierung. Die Techniker des Energieversorgers haben dazu ein eigenes Programm geschrieben, das eine vollautomatische Steuerung der Speicheranlage über Echtzeit-Preissignale vom Strommarkt ermöglicht. Das sei auch ein wirtschaftlicher Vorteil.
Der Akku stammt vom chinesischen Konzern Huawei, der den oberösterreichischen als den „größten Speicher diesen Typs in Europa“ bezeichne, so KWG. Für den regionalen Energieversorger KWG mit 6000 Stromkunden in 28 Gemeinden zwischen Vöcklabruck und Wels-Land ist dieser Speicher nur der erste Schritt eines Umbaus der Energieversorgung. Eine knappe Million Euro hat die Genossenschaft, die zwar „nicht gemeinnützig, aber auch nicht auf Gewinnmaximierung ausgelegt ist“, in die Hand genommen, um ihren Strom nicht zu schlechten Preisen auf dem Markt verkaufen zu müssen, sondern ihn stattdessen zwischenzuspeichern, bis von den eigenen Kunden wieder Bedarf kommt.
„Batteriespeicher in dieser Dimension sind leider noch die absolute Ausnahme in Österreich. Wir benötigen sie jedoch für die Energiewende.“ KWG möchte damit aufzeigen, dass innovative Technologien und regionale Verantwortung Hand in Hand gehen müssen, um eine nachhaltige Energiezukunft zu gestalten, „denn nur so können wir gemeinsam die Energiewende vorantreiben und schaffen“, so Zehetner.
Oberösterreichische Nachrichten