Energie AG mit Gewinnsteigerung, Strompreise werden ab 1. April gesenkt

20. Dezember 2024, Linz

Investitionsausgaben auf Rekordniveau, Verzögerung bei Pumpspeicherkraftwerk Ebensee

„Wir haben immer versprochen, die Preise zu senken, wenn es uns möglich ist“, sagte Energie-AG-Chef Leonhard Schitter bei der Präsentation der Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahres 2023/24. Mit der Senkung ab April zähle man zu den günstigsten Stromanbietern Österreichs (siehe Interview unten).
Die Umsatzerlöse des Landes-Energieversorgers brachen 2023/24 im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent auf 3,15 Milliarden Euro ein. Zurückzuführen sei das vor allem auf die niedrigeren Großhandelspreise bei Strom und Gas. Es wurde auch weniger Strom und Gas verkauft.

Unter dem Strich blieb ein operatives Ergebnis von 398,2 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss (Gewinn nach Steuern) lag laut Finanzvorstand Andreas Kolar bei 316 Millionen Euro, gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 140 Millionen. Die Bilanzsumme belief sich auf knapp vier Milliarden Euro – zum Vergleich: Vor zwei Jahren lag sie noch bei 6,2 Milliarden Euro. Die Eigenkapitalquote liege bei knapp über 50 Prozent. Die Personalkosten schlagen laut Kolar mit 390 Millionen Euro zu Buche. Die Zahl der Mitarbeiter ist leicht gestiegen – konzernweit sind es aktuell 4766 (Vollzeitäquivalent).

Mit 318,3 Millionen Euro wurde 2023/24 so viel Geld für Investitionen aufgewendet wie noch nie zuvor. Gegenüber dem Vorjahr gab es hier eine Steigerung um 50 Prozent. Diesen Kurs will der Vorstand fortsetzen, im laufenden Geschäftsjahr soll mehr als eine halbe Milliarde Euro investiert werden.

Nachverdichtung in Ebensee

Beim Großprojekt Pumpspeicherkraftwerk Ebensee (Investitionsvolumen von 450 Millionen Euro) werden die Arbeiten ein paar Monate länger dauern. Aufgrund der starken Regenfälle im September sei sichtbar geworden, dass das Gestein zusätzlich abgedichtet werden muss.

Dafür werde etwa Beton in den Berg injiziert, sagte Technikvorstand Alexander Kirchner. Die Inbetriebnahme ist nun für 2028 geplant, ursprünglich war von 2027 die Rede gewesen.

Projekte im kommenden Jahr

Für 2025 stehen zahlreiche Projekte auf dem Programm: der Neubau des Kraftwerks Traunfall, der Ausbau der Fernwärmeversorgung sowie der Ausbau der Netz-infrastruktur. Auch Wasserstoffprojekte werden vorangetrieben.
Für den Windpark Kobernaußerwald laufe die Umweltverträglichkeitsprüfung, im Frühling soll die größte Agri-Photovoltaikanlage Oberösterreichs in Pischelsdorf am Engelbach in Betrieb genommen werden. In Slowenien ist die Energie AG am Ausbau von Windkraft- und Photovoltaikanlagen beteiligt.

Oberösterreichische Nachrichten