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– Plankstadt, APA/dpa Hohe Nachfrage nach Heizungstausch
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Die Preise für Wärmepumpen sind seit 2020 um zwei Drittel gestiegen, und daran ist die allgemeine Inflation nur zu einem geringen Teil schuld, berichtete das ORF-Wirtschaftsmagazin „ECO“ am Donnerstag. Der Wifo-Ökonom Michael Böheim sieht einen klaren Zusammenhang mit den Förderungen in Milliardenhöhe. Die Branche widerspricht – der Wärmepumpen-Anbieter Karl Ochsner führt den Preisanstieg vor allem auf eine hohe Nachfrage infolge des Ukraine-Kriegs zurück.
Laut Branchenvertretern habe eine Luftwärmepumpe im Jahr 2020 durchschnittlich 18.500 Euro gekostet, heißt es in dem „ECO“-Bericht. Nach Angaben des Klimaschutzministeriums habe der Preis 2024 bereits 30.700 Euro betragen. Das ergebe einen Preisanstieg um 66 Prozent – inflationsbereinigt immer noch 42 Prozent.
Im Rahmen der 2023 gestarteten Förderinitiative „Raus aus Öl und Gas“ wurden bis zu 75 Prozent der Kosten für den Heizungstausch übernommen – bei Luftwärmepumpen maximal 16.000 Euro. Insgesamt standen für das Programm 3,8 Mrd. Euro zur Verfügung. Im Dezember 2024 war der Fördertopf ganz ausgeschöpft. Allein 2023 entfielen dem Bericht zufolge rund 45 Prozent der Anträge auf Wärmepumpen.
„Wenn die Förderung so gestaltet ist, dass ein großer Teil der Kosten von jemand anderem übernommen wird und gleichzeitig eine hohe Nachfrage auf ein begrenztes Angebot trifft, dann sind sinkende Preise unwahrscheinlich“, erklärte Wifo-Ökonom Michael Böheim gegenüber „ECO“. Ochsner sieht das anders: „Das hat weniger mit den Förderungen zu tun“ als mit der Unsicherheit infolge des Ukraine-Krieges.
Das Klimaschutzministerium verweist auf regelmäßige Evaluierungen der Fördermaßnahmen, ein Abschlussbericht sei derzeit in Arbeit.
APA