
Österreich verzeichnet die neunthöchste Inflation in der EU, auch die Eurozone verfehlt ihr Preisziel. Nächste Woche wird über den Leitzins entschieden.
Der Wegfall der Strompreisbremse und höhere Netzkosten haben die Inflation im Jänner auf 3,2 Prozent nach oben schnellen lassen. Den größten Preisschock müssen die Österreicherinnen und Österreicher beim Strom verkraften, der um 35,1 Prozent und damit um mehr als ein Drittel teurer wurde.
Laut dem Immobilien-Preisspiegel der Plattform will-haben.at haben sich auch die Mieten nahezu überall verteuert. Während der Bezirk Klagenfurt-Land mit einem Plus von 19,1 Prozent die größte Preisrallye registrierte, sind die Bezirke Innsbruck-Stadt und Kitzbühel hinter Wien die teuersten Pflaster bundesweit. In der Inneren Stadt in Wien beträgt der Quadratmeterpreis 23,1 Euro, in Innsbruck 23 Euro und in Kitzbühel 21,1 Euro. Im Europavergleich gilt die Alpenrepublik damit als alles andere als Musterschülerin.
Mit dem Wert von 3,2 Prozent verzeichnet Österreich im Jänner die neunthöchste Inflationsrate in der Europäischen Union. Der höchste Anstieg des harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVP I) wurde in Ungarn (5,7 Prozent) verzeichnet, gefolgt von Rumänien (5,3 Prozent) und Kroatien (5,0 Prozent).
Die niedrigste Teuerung gelang Dänemark, wo die Preise im Schnitt um 1,4 Prozent nach oben geklettert sind. Auch die Euroländer Irland, Italien und Finnland blieben mit einem Preisanstieg von jeweils 1,7 Prozent noch deutlich unter dem Ziel der Euro-Währungshüter. Insgesamt ging im Vergleich zu Dezember die Teuerung in acht Mitgliedsstaaten zurück, blieb in vier unverändert und stieg in 15 an, teilte die EU-Statistikbehörde Eurostat am Montag mit. Wenn nächste Woche der Rat der Europäischen Zentralbank tagt, wird über eventuelle weitere Zinsschritte entschieden. Gemutmaßt wird, dass die EZB den Leitzins in der Eurozone bis Sommer auf zwei Prozent senken könnte.
Tiroler Tageszeitung