
Der landeseigene Tiroler Energieversorger Tigas hat am Donnerstag die Senkung des Gaspreises ab 1. Juli angekündigt. Der Arbeitspreis wird von derzeit 7,22 Cent/kWh brutto auf 6,05 Cent/kWh brutto gesenkt. Dies bedeute für einen durchschnittlichen Jahreshaushaltsverbrauch von 15.000 kWh eine jährliche Kostensenkung von rund 175 Euro, hieß es in einer Aussendung des Unternehmens.
„Trotz anhaltender Nervosität an den Großhandelsmärkten und volatilen Börsenpreisen macht sich unsere vorausschauende Beschaffung wieder einmal bezahlt“, meinte der kaufmännische Geschäftsführer Martin Grubhofer. Die Erhöhungen „insbesondere der Gebühren und Netzentgelte zu Jahresbeginn“ könne durch die Energiepreissenkung „mehr als ausgeglichen“ werden, die „Jahreskosten der Haushalte“ würden insgesamt reduziert. Zudem sei die Versorgungssicherheit gewährleistet, versicherte der Tigas-Chef. Der seit 2022 selbst gehaltene Gasspeicher war zum Jahreswechsel mit über 87 Prozent noch gut gefüllt.
Der Energieversorger hatte indes „große Erwartungen“ in das angekündigte Gesetz der Bundesregierung zur Erhöhung erneuerbarer Gase im Gesamtsystem. Der Großteil des vorhandenen Biogases gehe in die Verstromung. Nur 15 der etwa 300 Biogasanlagen speisen ins Gasnetz ein. „Für die Einspeisung von Biogas und Wasserstoff gibt es weiterhin keine Förderungen oder gesetzlich verankerte Anreize“, kritisierte Georg Tollinger, technischer Geschäftsführer der Tigas. Die Umwandlung von Stromüberschüssen in Wasserstoff und dessen Speicherung könne eine wichtige Begleitmaßnahme zur Entlastung und zum Ausgleich der Stromnetze sein.
APA