Energie Steiermark machte 2024 weniger Umsatz

25. April 2025, Graz
Ausbau bei Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen
 - Weiden am See, APA/THEMENBILD

Der steirische Landesenergieversorger Energie Steiermark, zu 100 Prozent in den Händen des Landes Steiermark, hat am Freitag die Bilanz für 2024 vorgelegt: Der Umsatz ist zwar im Vergleich zu 2023 von fast 2,8 Mrd. auf knapp 2,2 Mrd. Euro zurückgegangen, aber die Bilanzsumme stieg „trotz starker Verwerfungen“ leicht von 4,4 Mrd. auf 4,5 Mrd. Euro an. Das operative Ergebnis (EBIT) ging von 150,4 Mio. auf 113,6 Mio. Euro zurück.

Das Eigenkapital wuchs von 1,6 auf 1,9 Mrd. Euro an. Damit liegt die Eigenkapitalquote nun bei 42,6 Prozent (2023: 36,7). Der Cashflow aus operativer Tätigkeit lag 2024 bei 310,9 Mio. Euro (2023: -154,1 Mio. Euro). An das Land Steiermark als Eigentümer wird für 2024 eine Dividende von insgesamt 70 Mio. Euro (2023: 60 Mio. Euro) ausgeschüttet. Das entspricht einer Steigerung von etwa 16,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde von 2.074 auf 2.198 erhöht.

Neben den Kennzahlen kündigten die Vorstände Martin Graf und Werner Ressi weitere Investitionen für nachhaltige Energiegewinnung an: „Bis 2035 planen wir mit der Energie Steiermark Investitionen von insgesamt rund 5,5 Mrd. Euro, die den Standort Steiermark in einer Phase großer internationaler Unsicherheiten nicht nur stabilisieren, sondern entscheidend positiv prägen werden.“ Die Modernisierung des über 30.000 Kilometer langen Stromnetzes habe Priorität, „nur so können wir die stark wachsenden Anteile Erneuerbarer Energie auch tatsächlich für alle nutzbar machen“, hieß es in der Aussendung am Freitag.

Ausbau bei Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen

Am Ausbau der Windenergie werde weiter gearbeitet: Gebaut wird derzeit am Projekt Freiländeralm II mit einer Leistung von 105 Megawatt (MW) und dem Windpark Soboth-Eibiswald mit 93 MW Leistung. Noch 2025 sollen die ersten der insgesamt 30 Windkraftanlagen in Betrieb gehen. Seit wenigen Tagen gebe es nun nach sieben Jahren Verfahrensdauer auch grünes Licht für das Windkraft-Projekt auf der Stubalm (Leistung: 60 MW). Das Investitionsvolumen für diese drei Windparks beläuft sich auf fast 500 Mio. Euro. Nach der Inbetriebnahme des Wasserkraftwerkes Gratkorn, gemeinsam mit Verbund, im Oktober 2024 werden nun weitere Standorte auf ihr Potenzial untersucht. Weiters laufen die Verfahren für das Projekt Leoben-Ost (geplante Inbetriebnahme 2028) und Stübing.

Bei der Großflächen-Photovoltaik stehen ebenfalls Projekte an: Noch 2025 wird der 20 Hektar große PV-Park in Dobl in Betrieb gehen. „Einen besonderen Fokus richten wir auf das Thema Wärmewende“, so Graf. „Wir starten eines der größten Geothermie-Projekte Österreichs und wollen gemeinsam mit OMV und Energie Graz die Fernwärmeversorgung der steirischen Landeshauptstadt massiv und nachhaltig dekarbonisieren“. Bei einem Gesamt-Investvolumen von über 400 Mio. Euro soll ab 2030 rund die Hälfte des Gesamt-Wärmebedarfs von Graz mit heißem Wasser aus der Tiefe gedeckt werden. Das Projekt befindet sich derzeit in Prüfung durch die Wettbewerbsbehörde.

APA