Nachdem in Teilen Spaniens, Portugals und Frankreichs am Montag der Strom ausgefallen war, mahnt Krisenvorsorgeexperte Herbert Saurugg erneut zu einer besseren Vorbereitung. „Man muss das Thema endlich ernst nehmen“, sagte er zur APA. Bevölkerung und Organisationen müssen wissen, wie sie im Ernstfall handeln. Die Gefahr, dass sich die aktuellen Ausfälle nach Österreich ausbreiten, sehe er derzeit nicht. Längere Ausfälle hätten aber auch Auswirkungen auf Lieferketten.
Wie weitreichend die Folgen sind, hänge davon ab, wie lange der Stromausfall dauert und inwiefern die Logistik betroffen ist. Wenn es für mehrere Stunden keine Elektrizität gibt, würde sich das beispielsweise in der Automobilindustrie bemerkbar machen, wo man auch auf „Just-in-Time-Produktion“ setzt. Selbst wenn der Ausfall beendet ist, könne es noch länger dauern, bis alle Systeme wieder laufen, wie sich beispielsweise am britischen Flughafen Heathrow im März gezeigt habe, so Saurugg.
Individuelle Vorbereitungen treffen
Saurugg mahnte im Gespräch mit der APA erneut zu mehr Vorbereitung auf individueller, aber auch auf Unternehmensebene. „Die Bevölkerung muss in der Lage sein, sich selbst zu helfen.“ Jeder Einzelne sollte sich etwa zwei Wochen selbst versorgen können. Aber auch Unternehmen und Organisationen müssten sich besser vorbereiten, beispielsweise mit einem Leitfaden, den die Sozialpartner zum Thema herausgegeben haben. „Jede Organisation sollte wissen, welche Probleme zu erwarten sind und wie man Schäden reduzieren kann“, sagte Saurugg.
Auch auf nationaler Ebene brauche es eine bessere Koordination und Abstimmung, auch der Rechnungshof habe im Jänner kritisiert, dass es im Fall eines Blackouts keine gesamtstaatliche Vorgehensweise gibt.
APA