
Bei Strom aus Sonnenenergie wird in NÖ Ziel von 2030 schon im Sommer erreicht.
Projekte zum Ausbau erneuerbarer Energien liefern derzeit in Niederösterreich Gründe für erfreuliche Zwischenbilanzen. Rund um den „Internationalen Tag der Sonne“ ließ die Meldung aufhorchen, dass in NÖ das für 2030 gesteckte Ziel für die Sonnenstromproduktion bereits im heurigen Sommer erreichen wird. Ein genau an der Landesgrenze zu Oberösterreich länderübergreifend errichtetes großes Biomasseheizwerk, das am Montag in Betrieb genommen wurde, beschert weitere Pluspunkte in der CO₂-Bilanz.
Nach rund eineinhalb Jahren Bauzeit ging das neue Werk am Standort des bestehenden Heizkraftwerks in Ramingdorf (OÖ) an Netz. Es liegt auf einen Areal, das zu den oö. Gemeinden Steyr, Ramingdorf und Behamberg in NÖ gehört.
Wertschöpfung
Das neue Werk verfügt über eine thermische Leistung von zehn Megawatt und erhöht die bestehende Fernwärmekapazität für Steyr um rund 30 Prozent. Das Heizwerk wurde in Partnerschaft der beiden Landesenergieversorger Energie AG OÖ und EVN AG über ihre Betriebstochter Bioenergie Steyr GmbH realisiert.
Am Standort Ramingdorf werden jährlich rund 300.000 Schüttraummeter Hackschnitzel aus der Region genutzt, was einer CO2-Einsparung von rund 50.000 Tonnen oder dem Ausstoß von rund 20.000 Pkw entspricht. Das neue Biomasseheizwerk ergänzt die bestehende Kraft-Wärme-Kopplungsanlage, die schon jetzt 8.000 Wohneinheiten sowie zahlreiche öffentliche Gebäude und Industriebetriebe versorgt. LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (NÖ) und Landesrat Markus Achleitner (OÖ), beide ÖVP, lobten das Projekt als beispielhaft.
Sonnenstrom
Lob gabs dieser Tage auch für das Engagement der Niederösterreicher im Bereich der Sonnenergie. Das im Oktober 2022 ausgerufene Ziel im Rahmen der nö. Energiewende bis 2030 eine PV-Leitung von drei Gigawatt erreichen zu wollen, sollte voraussichtlich noch heuer im ersten Halbjahr erreicht werden, kündigte Landeshauptfrau Johanna Mikl-leitner (ÖVP) an.
„Niederösterreich ist die Ökostrom-Lokomotive Österreichs. Hier wird ein Viertel des Sonnenstroms erzeugt. Im Vorjahr wurden 28.000 neue PV-Anlagen errichtet. Aktuell haben wir rund 143.000 PV-Anlagen, die neun von zehn Haushalten in Niederösterreich mit sauberem Strom versorgen“, sagt LH-Vize Pernkopf. Bürgerbeteiligungsmodelle in den Gemeinden nutzen bislang 5.470 Privatpersonen.
Kurier