Australiens Regierung hat die Laufzeit für eine umstrittene riesige Anlage zur Produktion von Gas und Flüssiggas (LNG) trotz Proteste um 40 Jahre verlängert. Die Anlage North West Shelf des Energiekonzerns Woodside kann damit unter Auflagen bis 2070 laufen. Die Anlage auf der Halbinsel Burrup im Bundesstaat Western Australia ist die älteste und größte Australiens und beliefert vor allem Märkte in Asien mit LNG; gleichzeitig ist sie eine der größten CO-Produzenten des Landes.
Gegen die Verlängerung der Laufzeit hatten Aborigines und Pazifikstaaten protestiert. Auf der Halbinsel gibt es gut erhaltene Felsbilder der Aborigines, die teilweise bis zu 40.000 Jahre alt sein sollen. Umweltminister Murray Watt betonte, er habe die Verlängerung der Laufzeit nur unter „strikten Auflagen“ erlaubt, „angemessener Schutz“ für die Felsbilder stehe im Zentrum dieser Auflagen.
Proteste in den Pazifikstaaten
Pazifikstaaten protestierten, weil ihre Inseln durch die Klimaerwärmung zu überfluten drohen. Die Klimawandelministerin von Tuvalu, Maina Talia, erklärte, es gebe „keine Zukunft für unsere Staaten, wenn die Nutzung fossiler Energien weiter ausgeweitet wird“.
Die LNG-Anlage North West Shelf sollte eigentlich in fünf Jahren schließen. Sie liefert nach Angaben des Betreibers seit den 1980er-Jahren Energie für australische und internationale Kunden.
APA/AFP