Tiroler „Energie West“ mahnt Land zur Beschleunigung bei Energiewende

28. Mai 2025, Hall in Tirol

Die Tiroler Energie-Dienstleistungsgesellschaft „Energie West“ mit 21 regionalen Energieversorgern hat die schwarz-rote Landesregierung zu einer „Beschleunigung“ in Sachen Energiewende aufgefordert. Um die angestrebte Energieautonomie bis zum Jahr 2050 zu erreichen, müssten das Tempo bei Behördenverfahren „insgesamt erhöht“, Projekte und Pläne zügiger umgesetzt und Windkraft vorangetrieben werden, hieß es von den Verantwortlichen am Mittwoch bei einer Pressekonferenz.

Die Tiroler Koalition müsse gegenwärtig rasch „Meter machen, um die anvisierten Ziele zu erreichen“, sagte Artur Egger, einer der Geschäftsführer der „Energie West“ und Geschäftsführer der Hall AG, bei dem Pressegespräch in Hall in Tirol. Wenn man die Energiewende wirklich schaffen und die Energieautonomie bis 2050 tatsächlich erreichen wolle, müsse man aktuell „konkrete Projekte und Pläne aufs Papier bringen“, mahnte er und hielt fest, dass „Diskussionen ansonsten von einem endenwollenden Nutzen“ seien.

Devise müsse „raus aus der fossilen Energie“ heißen

Die Devise des Landes müsse jedenfalls unumstößlich „raus aus der fossilen Energie“ heißen, sagte Thomas Huber, ebenfalls Geschäftsführer der Energie West und Direktor der Stadtwerke Imst. Diesbezüglich müsse „Wasserkraft dringend weiter ausgebaut“ und die dort liegende Energie „noch mehr genutzt werden“. Der „nachhaltige Gedanke“ sollte unumstößlich fest im Denken der Bevölkerung und der politischen Verantwortungsträger verankert sein, forderte Huber ein.

Dem schloss sich auch Sebastian Freier, Geschäftsführer der „Energie West“ und Vorstand der Elektrizitätswerke Reutte AG, an und hielt fest, dass es in dieser Hinsicht für die Energie West einen „verlässlichen, politischen Rahmen“ brauche, um in der Funktion als Energiedienstleister gut voranzukommen: „In dieser Hinsicht ist sicher auch die Verstromung von Wasserstoff wichtig.“

Infrastruktur von Energie West für kleine Energieversorger „überlebensnotwendig“

Die „Energie West“, die 1999 gegründet wurde, nehme jedenfalls neben dem landeseigenen Energieversorger Tiwag eine wichtige Rolle bei der Energiewende ein, strich schließlich Josef Buchauer, operativer Geschäftsführer, heraus. Wichtig sei dahingehend auch der „Spirit“, um diese Ziele gemeinsam zu erreichen. „Gemeinsam sind wir stark“ sei jedenfalls der „Spirit“ der „Energie West“, was beispielsweise bedeute, dass man für die 21 Energieversorger etwa eine IT-Infrastruktur sowie ein Vertrags- und Abrechnungsmanagement zur Verfügung stelle. Für kleine Energieversorger sei „überlebensnotwendig“. Zudem stelle man auch eine „Einkaufsgemeinschaft im Energiehandel“ dar.

Darüber hinaus setze die „Energie West“ eigene Projekte um, wie etwa das Wasserkraftwerk Stanzertal, das vor zehn Jahren ans Netz gegangen seien und jährlich rund 52 Millionen Kilowattstunden produzierten. Von der Stadtwerke Kufstein GmbH werde wiederum bis Ende des heurigen Jahres eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 1.127 Kilowatt Peak errichtet. Das gemeinsame, gesamte Abgabevolumen beträgt laut Angaben der Dienstleistungsgesellschaft jährlich rund 1.100 Gigawattstunden, davon stammen mehr als 600 GWh aus heimischer Wasserkraft. 110.000 Haushalte und Unternehmen – und somit ein Viertel aller Tiroler Stromkunden – seien Stromkunden der „Energie West“.

APA