Eine Solaranlage auf dem Dach lohnt sich für ein Unternehmen in Deutschland laut einer Berechnung des Energieversorgers E.ON nach durchschnittlich sieben Jahren. Werden mit dem selbst erzeugten Strom auch Firmenfahrzeuge betankt, zahle sich die Energiewende noch deutlich schneller aus, erklärte E.ON am Dienstag. Betriebe könnten „erhebliche Kosten“ und auch CO2 sparen und „ein klares Signal für nachhaltiges Wirtschaften“ senden, erklärte E.ON-Energie-Chef Filip Thon.
E.ON betrachtete für die Berechnung Unternehmen unterschiedlicher Größe aus den Branchen Einzelhandel, Chemie und Medizintechnik. Das höchste Potenzial für Einsparungen, sowohl emissionsbezogen als auch finanziell, haben demnach große Mittelständler. Auch mittlere und kleine Unternehmen könnten aber ihre Kosten „signifikant“ senken und CO2 einsparen.
Unterschiede je nach Branche
Ein Unternehmen aus der Medizintechnik-Branche mit rund 200 Beschäftigten etwa könne mit einer Solaranlage über einen Zeitraum von 20 Jahren jährlich im Schnitt 99.000 Euro einsparen, so E.ON. Angenommen wird dabei eine Solaranlage auf einem 6000 Quadratmeter großen Dach mit einer Leistung von 749 Kilowattpeak, der so produzierte Strom wird zu 88 Prozent selbst verbraucht. Least die Firma 20 Elektro-Pkw und schafft die zugehörige Ladeinfrastruktur an, zahlt sich das laut Berechnung im Vergleich zu Verbrennern schon nach einem Jahr aus. Die durchschnittliche Kosteneinsparung liegt demnach über einen Zeitraum von zehn Jahren bei im Schnitt 12.000 Euro.
Bei mittelgroßen Unternehmen mit bis zu 49 Beschäftigten amortisiert sich eine Solaranlage laut Berechnung nach sechs Jahren und neun Monaten. Bei einem kleinen Einzelhandelsunternehmen wie etwa einer Apotheke braucht es dafür demnach siebeneinhalb Jahre.
Laut E.ON ist eine Solaranlage im Norden wie im Süden Deutschlands rentabel. Nur eine reine Nordausrichtung oder starke Verschattung des Daches sprechen gegen eine Solaranlage. Der Schlüssel zur „maximalen Rentabilität“ sei der Eigenverbrauch – genau wie beim Privathaushalt.
APA/AFP