Der massive Stromausfall Ende April in weiten Teilen von Spanien und Portugal geht laut einer Regierungsuntersuchung auf eine Fehleinschätzung des spanischen Stromnetzbetreibers REE zurück. Dieser habe zu wenige Kraftwerke am Netz gehabt, um Spannungsschwankungen auszugleichen, teilte Energieministerin Sara Aagesen am Dienstag mit. Der Netzbetreiber habe nur für die frühen Morgenstunden zusätzliche Kapazitäten eingeplant, aber nicht für die zentralen Stunden des Tages.
„Das System verfügte nicht über ausreichende Kapazitäten zur dynamischen Spannungsregelung“, sagte Aagesen vor Journalisten in Madrid. Hinweise auf einen Cyberangriff gebe es nicht.
Der mehrstündige Stromausfall sorgte für Verkehrschaos in Städten und setzte Tausende Menschen in Zügen und Aufzügen fest. Laut dem Untersuchungsbericht haben auch mehrere Kraftwerke ihre Pflicht zur Spannungsregelung nicht erfüllt, obwohl sie dafür staatlich vergütet wurden.
APA/ag