Österreich soll bei Batterien unabhängiger von China werden

17. Juni 2025, Wien
Hattmannsdorfer sieht in Batterien eine Schlüsseltechnologie
 - Wien, APA/HELMUT FOHRINGER

Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) will beim Umstieg von Verbrennungsmotoren auf elektrische Antriebe Abhängigkeiten von China vermeiden. „Wer in dieser Welt souverän sein will, braucht Zugang zu den Schlüsseltechnologien der Zukunft – und Batterien sind eine davon“, so der Minister am Dienstag in einer Pressekonferenz. Das von seinem Ressort finanzierte Lieferketten-Institut ASCII rät, vor allem auf das Recycling der Rohstoffe zu setzen.

Studienautor Veit Kohnhauser vom ASCII rät davon ab, so wie China die Zellfertigung zu subventionieren. Europas Chance liege nicht in einer Aufholjagd gegenüber China, sondern in der Rohstoffrückgewinnung und der Weiterverwendung der E-Auto-Batterien als Stromspeicher. Auch in Handelsabkommen etwa mit Chile oder Australien sollte sich Europa Rohstoffe wie Lithium oder Kobalt sichern.

Aktuell werden laut Kohnhauser nur rund 50.000 Tonnen an Batterien recycelt, dies werde sich aber schon bald ändern. „Wir rechnen 2030 schon mit über 400.000 Tonnen und 2040 mit über zwei Millionen Tonnen“, erklärte der Wissenschafter. Ein strategischer Ausbau der Kreislaufwirtschaft sei daher zwingend nötig.

„Technologieoffenheit“ endet bei Atomstrom

Selbst wenn sich Elektroautos durchsetzen, pochten Hattmannsdorfer und Oberösterreichs Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) in der Pressekonferenz weiter auf „Technologieoffenheit“, etwa gegenüber Verbrennungsmotoren. „Wir werden Batterien kaum fliegen“, argumentierte Achleitner.

Hattmannsdorfer kritisierte in dem Zusammenhang eine ideologisch getriebene Einengung auf Photovoltaik und Wind. Für alle Technologien ist der ÖVP-Minister allerdings auch nicht offen: „Das Thema Atomenergie ist eindeutig beantwortet, unmissverständlich auch im Regierungsprogramm.“ Dort heißt es, „es wäre verantwortungslos, heute auf Atomstrom zu setzen.“

APA