
Der Anteil erneuerbarer Energien am deutschen Stromverbrauch ist im ersten Halbjahr 2025 trotz eines beschleunigten Ausbaus der Windkraft gesunken. Der Ökostrom-Anteil habe 54 Prozent nach 57 Prozent im Vorjahreszeitraum betragen, teilten der Energieverband BDEW und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) am Dienstag mit.
Die Gründe für den Rückgang seien vor allem ein außergewöhnlich windschwaches erstes Quartal und geringe Niederschläge, die die Stromerzeugung aus Wasserkraft einbrechen ließen. Ein starker Zuwachs bei der Solarenergie habe dies nicht vollständig ausgleichen können.
Insgesamt wurden demnach rund 141 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt nach 149 Milliarden kWh im Vorjahreszeitraum. Davon stammten knapp 49 Milliarden kWh aus Wind an Land, gut 47 Milliarden kWh aus Photovoltaik, knapp 25 Milliarden kWh aus Biomasse und Siedlungsabfällen, knapp zwölf Milliarden kWh aus Wind auf See und gut acht Milliarden kWh aus Wasserkraft. Aus konventionellen Energieträgern seien 110 Milliarden kWh erzeugt worden, nach 103 Milliarden kWh im Vorjahreszeitraum.
Der Rückgang erfolgte trotz einer deutlichen Beschleunigung beim Zubau neuer Windräder. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 409 neue Windanlagen mit einer Leistung von 2,2 Gigawatt errichtet, so viel wie seit 2017 nicht mehr, wie aus einer Bilanz der Branchenverbände BWE und VDMA Power Systems hervorgeht.
APA/Reuters