
Der Ausbau der Windkraft an Land in Deutschland hat im ersten Halbjahr 2025 an Schwung gewonnen. Die gesetzlich festgelegten Ausbauziele werden aber weiterhin verfehlt, wie aus einer am Dienstag vom Bundesverband Windenergie (BWE) und vom Fachverband VDMA Power Systems veröffentlichten Bilanz hervorgeht. Insgesamt seien 409 neue Anlagen mit einer Leistung von 2,2 Gigawatt (GW) in Betrieb genommen worden, so viel wie seit 2017 nicht mehr in einem ersten Halbjahr.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stiegen die Inbetriebnahmen um 67 Prozent. Zugleich hätten die Genehmigungen für neue Windräder mit 7,8 GW einen Rekordwert erreicht.
Die Verbände sehen die Windenergie zwar „auf Kurs“, mahnen aber zur Eile. „Die EEG-Zubauziele werden frühestens ab 2026 erreichbar“, sagte BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek. Die Verbände appellierten an die deutsche Bundesregierung, die Rahmenbedingungen stabil zu halten und Investitionen zu sichern. Insbesondere müssten der Netzausbau beschleunigt und Genehmigungsverfahren, etwa für Großtransporte, weiter vereinfacht werden.
Für das Gesamtjahr 2025 rechnen die Verbände mit einem Brutto-Zubau von 4,8 bis 5,3 GW. Im ersten Halbjahr lag der Netto-Zubau demnach unter Berücksichtigung von 210 stillgelegten Altanlagen bei rund 1,9 GW. Als positives Zeichen werteten die Verbände die gesunkene Dauer für Genehmigungen, die sich mit durchschnittlich 18 Monaten um mehr als ein Fünftel gegenüber dem Vorjahr verkürzt habe.
APA/Reuters