Nordsee-Windkraftflächen finden keinen Käufer

7. August 2025, Berlin
Windkraft in der Nordsee aktuell nicht gefragt
 - Helgoland, APA/dpa

Zwei Windkraftflächen in der Nordsee sind bei der jüngsten Auktion der deutschen Bundesnetzagentur nicht versteigert worden. Nach Angaben von Verbänden ist damit erstmals eine Versteigerung von Windflächen auf See in Deutschland fehlgeschlagen. Es seien bis Anfang August keine Gebote abgegeben worden, teilte die Bundesnetzagentur in Bonn mit. Die Flächen sollen im Juni 2026 abermals ausgeschrieben werden. Das ist gesetzlich geregelt.

Die deutsche Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) kündigte an, prüfen zu lassen, ob die Flächen überhaupt geeignet waren, ausgewiesen zu werden. „Das wollen wir uns kritisch anschauen.“ Zudem müssten Ausschreibungsbedingungen gegebenenfalls angepasst werden.

Nicht versteigert wurden die Flächen N-10.1 und N-10.2. Sie liegen nebeneinander recht zentral in Deutschlands ausschließlicher Wirtschaftszone. 

„Scheitern mit Ansage“

„Dass sich bei dieser Auktion kein einziges Unternehmen beteiligt hat, ist ein Scheitern mit Ansage“, sagte der Geschäftsführer Stefan Thimm des Bundesverbands Windenergie Offshore (BWO). Die Branche warne seit Jahren, Unternehmen zu viele Risiken aufzubürden.

Auch der deutsche Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sprach davon, dass erstmals ein Gebot ausgeblieben sei. Die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae, sagte, Entwickler von Windparks seien mit zunehmenden Risiken konfrontiert. Es gebe gestiegene Kosten, der Strommarkt sei schwer prognostizierbar und die geplante hohe Bebauungsdichte im Meer reduziere die mögliche Stromerzeugung.

APA/dpa