E-Control: Einsparung durch Netzbetreiber-Reduktion möglich

5. September 2025, Wien
Standortfonds könnte Finanzierung verbilligen
 - Klein Rogahn, APA/dpa

Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) will die Zahl der über 110 Stromnetzbetreiber in Österreich auf unter 80 senken. Das soll Einsparungen bringen. Zugleich soll der Netzausbau über einen Fonds günstiger finanziert werden. Die Regulierungsbehörde E-Control hält eine Kostensenkung durch strukturelle Bereinigungen grundsätzlich für möglich, wie E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch am Freitag im Ö1-„Morgenjournal“ erklärte.

Aus den Ländern und Gemeinden – vielfach Eigentümer der Netzgesellschaften – wäre für Fusionen Zustimmung nötig. Der Bundeskanzler hat im Sommergespräch auch eine Abgeltung etwaiger Verluste über den Finanzausgleich in Aussicht gestellt. Bereits im Ministerrat beschlossen wurde ein sogenannter Standortfonds, der günstige Darlehen für Netzinvestitionen vergeben soll.

Jeder Netzbetreiber hat in seinem Gebiet ein Monopol, die Netztarife für Haushalte prüft und genehmigt die E-Control. E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch sieht bei weniger Unternehmen Effizienzgewinne: „Ich denke doch, dass man mit einer gewissen Strukturbereinigung hier Synergiepotenziale heben kann. Das heißt insbesondere auch der administrative Aufwand, der im Zusammenhang mit diesen vielen Unternehmen steht, der wäre dann geringer, das heißt, hier kann es durchaus sein, dass die Kosten dann geringer sind“, sagte er im Ö1-„Morgenjournal“.

Fonds soll Finanzierung verbilligen

Der von der Regierung vorgesehene Infrastrukturfonds könne den Zugang zu günstigem Kapital erleichtern – mit möglichen Effekten für die Netztarife. Urbantschitsch: „Ein solcher Infrastrukturfonds kann durchaus beitragen, die Netzkosten zu senken, denn wenn die Möglichkeit besteht, dass die Netzbetreiber auf günstigeres Kapital zugreifen können und tatsächlich diese niedrigeren Kosten am Ende bei den Kundinnen und Kunden ankommen. Dann führt das tatsächlich zu einer Senkung der Netztarife“, so der E-Control-Vorstand.

Entscheidend wäre eine klare gesetzliche Grundlage und die Anerkennung der sinkenden Kosten in der Tarifierung: „Die E-Control hat ja die Kosten der Netzbetreiber anzuerkennen, und zwar die angemessenen Kosten und wenn die Kosten niedriger sind, dann würde man vonseiten der E-Control hier natürlich die Tarife entsprechend auch niedriger ansetzen können.“

APA