
Der dänische Windkraftanlagenhersteller Orsted hat seine Prognose für das Betriebsergebnis heuer gesenkt. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ohne Berücksichtigung neuer Partnerschaften und Stornogebühren werde 2025 nun zwischen 24 und 27 Mrd. dänischen Kronen (3,2 bis 3,6 Mrd. Euro) erwartet, teilte das Unternehmen am Freitag im Vorfeld einer wichtigen Aktionärsabstimmung mit. Bisher hatte der Vorstand eine Spanne von 25 bis 28 Mrd. Kronen anvisiert.
Als Grund für die Anpassung nannte Orsted die geringer als üblich ausgefallenen Windgeschwindigkeiten im gesamten Offshore-Portfolio. Zudem belaste eine Verzögerung beim Windparkprojekt Greater Changhua 2b in Taiwan das Ergebnis, wo ein Kabel beschädigt worden sei. Orsted kämpft derzeit mit branchenweiten Problemen. Die Aktionäre sollen noch am Freitag über die Ausgabe neuer Aktien im Wert von 8 Mrd. Euro entscheiden.
Erst am Donnerstag hat der Konzern die Regierung von US-Präsident Donald Trump wegen des Baustopps für sein Windpark-Projekt Revolution Wind vor Rhode Island verklagt. Gemeinsam mit Partner Skyborn Renewables reichte Orsted Klage gegen die Regierung von Trump ein. „Der Baustopp ist ohne gesetzliche Grundlage erlassen worden, entbehrt jeder faktischen Grundlage und ist rechtswidrig“, heißt es in der Klageschrift. Laut einem Sprecher des US-Innenministeriums werde sich die Behörde dazu nicht äußern.
Die dem US-Innenministerium unterstellte Behörde Bureau of Ocean Energy Management (BOEM) hatte im vergangenen Monat einen Baustopp für das Projekt verhängt und dabei auf nicht näher bezeichnete nationale Sicherheitsbedenken verwiesen. Zu diesem Zeitpunkt war der Windpark vor der Küste des US-Bundesstaates Rhode Island bereits zu 80 Prozent fertiggestellt. Alle Fundamente im Meer waren errichtet und 45 der 65 Windturbinen installiert. Revolution Wind ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Orsted und Skyborn Renewables. Die Partner haben nach eigenen Angaben bereits rund 5 Mrd. Dollar (4,3 Mrd. Euro) in das Projekt investiert. Ein Andauern des Baustopps würde weitere Kosten von einer Milliarde Dollar verursachen.
APA/Reuters