
Die staatliche deutsche Förderbank KfW beschäftigt sich nach einem Bericht des „Handelsblatts“ mit einem Einstieg beim Stromnetzbetreiber Tennet Deutschland. Die Zeitung berief sich auf mehrere Personen aus Politik und Finanzbranche. Denkbar sei eine Beteiligung mit 25 Prozent. Die Tennet-Stromnetze gehören bisher dem niederländischen Staat. Das dortige Finanzministerium hatte eine Entscheidung über die Zukunft des Unternehmens für Mitte September angekündigt.
Laut „Handelsblatt“ soll diese voraussichtlich am Dienstag getroffen werden. Zu den Optionen gehören dem Bericht zufolge ein Verkauf von Tennet-Anteilen an ein Konsortium aus dem norwegischen Staatsfonds (Norges Bank), dem niederländischen Pensionsfonds APG und dem singapurischen Staatsfonds GIC – oder ein Börsengang von Tennet Deutschland. Das Unternehmen sei in den Verhandlungen mit 35 Milliarden Euro bewertet worden. Der deutsche Staat könnte in einem zweiten Schritt Anteile übernehmen, hieß es in dem Bericht.
Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte sich im Juli zu dem Thema geäußert. Die Bundesregierung spreche über einen Einstieg bei Tennet Deutschland, habe ihre Diskussionen aber noch nicht abgeschlossen, sagte er damals. Man suche eine Lösung, um den Netzausbau in Deutschland zu beschleunigen. Dies gehe nicht ohne privates Kapital.
APA/Reuters