Deutsches Ministerium offen für Uniper/SEFE-Bündnis

19. September 2025, Berlin/Düsseldorf
Bundesbeteiligung an Uniper liegt beim Finanzministerium
 - Düsseldorf, APA/dpa

Das deutsche Wirtschaftsministerium lotet Insidern zufolge einen Zusammenschluss der beiden verstaatlichten Energiekonzerne Uniper und SEFE aus. Das Ministerium sei offen für die Idee, die Unternehmen ganz oder in Teilen zusammenzulegen, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

Während das Wirtschaftsministerium, bei dem die Verantwortung für die frühere Gazprom-Tochter SEFE liegt, ein solches Szenario befürworte, sei das Finanzministerium skeptischer, sagte einer der Insider am Donnerstag. Beim Finanzministerium liegt die Bundesbeteiligung an Uniper von 99,12 Prozent.

Uniper lehnte eine Stellungnahme ab. SEFE teilte mit, Berater für den Reprivatisierungsprozess mandatiert zu haben. Dies sei jedoch unabhängig von einzelnen Optionen geschehen. Vom Wirtschaftsministerium war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Das Finanzministerium betonte, sich an Spekulationen über mögliche Verkäufe nicht zu beteiligen. Zuvor hatte das deutsche „Manager Magazin“ über den Fall berichtet.

Ausstiegspläne der Regierung

Hintergrund der Überlegungen sind die Ausstiegspläne der deutschen Regierung für die beiden Unternehmen, die in der Energiekrise 2022 durch eine Verstaatlichung vor einer drohenden Pleite bewahrt wurden. Eine der diskutierten Ideen sei die Schaffung eines deutschen Gasgiganten durch die Zusammenlegung der Gasbeschaffungs-, Handels- und Speicheraktivitäten beider Firmen, sagten zwei weitere mit den Überlegungen vertraute Insider.

Eine Entscheidung könne in den nächsten Wochen fallen, sagte ein anderer Insider. Die EU-Kommission hat die deutsche Regierung aufgefordert, ihre Beteiligungen an beiden Konzernen bis 2028 auf maximal 25 Prozent plus eine Aktie zu reduzieren.

APA/Reuters