
Österreichs Energieunternehmen bauten mit der Ertüchtigung der Energienetze an der „Struktur der Zukunft“. Noch aber spiegle der Absatz eine Realität wider, die sehr an fossilen Energieträgern hafte. Diesen Befund lieferte am Mittwoch Barbara Schmidt, Generalsekretärin des Branchenverbandes Oesterreichs Energie, bei einem Medientermin in Brüssel. Ein „Draufbleiben auf dem Thema“ würde auch die Netzkosten senken, betonte sie.
Die Interessenvertreterin der österreichischen Energiewirtschaft sprach sich vehement für einen Ausbau der Elektrifizierung von Verkehr, Raumwärme und Industrie aus. Das E-Auto etwa setze sich gerade weltweit durch, sagte sie. Bei höherem Stromabsatz bleibe auch der durch den Ausbau getriebenen Anstieg der Netzgebühren in Grenzen.
Aktuell macht der Anteil des Stroms am Gesamtenergieverbrauch in Österreich laut Schmidt nur etwas mehr als 20 Prozent aus. Dafür importiere Österreich jährlich für zehn Milliarden Euro Öl und Gas aus dem Ausland. Die Erhöhung des Elektrifizierungsgrads sei deshalb nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch eine „Frage der Resilienz“ des Landes, so Schmidt.
Netzausbau nicht „bis zur letzten Kilowattstunde“
Einen Netzausbau „bis zur letzten Kilowattstunde“ müsse man sich aber nicht leisten. Sinnvoller sei es da – wenn zu viel Strom eingespeist werde – die „Mittagsspitze“ zu kappen. Nachdem der Bau von Photovoltaikanlagen in den vergangenen Jahren geboomt habe, müsse man nun verstärkt die Windkraft ins Auge fassen, und zwar in allen Bundesländern, sagte sie. Eine Förderung für Photovoltaikanlagen in privaten Wohnhäusern brauche es nicht mehr, diese rechneten sich „auch so“. Fördergelder für Batteriespeicher hält sie aber für sinnvoll.
Für die weitere Transformation der Energielandschaft – etwa durch Pumpspeicherkraftwerke – forderte Schmidt eine Beschleunigung der Verfahren. „Da ist die EU weiter als wir“, stellte sie fest. Darüber hinaus gelte es, die Unternehmensgewinne in den Unternehmen zu belassen, damit diese investieren könnten. Eine „Übergewinnsteuer“ für Energieunternehmen lehnte sie ab.
APA




