Energie soll geteilt werden

13. November 2025, Großrußbach

Die Marktgemeinde Großrußbach plant für 2026 eine Energiegemeinschaft.

Trotz des jüngsten Gemeinderatsbeschlusses, die Förderung von Photovoltaikanlagen auszusetzen, ist das Thema erneuerbare Energie in Großrußbach nicht vom Tisch. Nach dem Vorbild anderer Gemeinden plant man für 2026 die Gründung einer eigenen Energiegemeinschaft. Damit sollen Stromerzeugung und -verbrauch stärker regionalisiert werden. Haushalte mit eigener Stromproduktion können ihren überschüssigen Strom an Abnehmer im Gemeindegebiet weiterverkaufen.

„Uns ist es wichtig, durch finanzielle Anreize ein Bewusstsein für nachhaltige Energie in der Bevölkerung zu schaffen“, sagt Energiegemeinderat Benjamin Kaiser (ÖVP). Energiegemeinschaften profitieren von geringeren Abgaben und sind weitgehend unabhängig von schwankenden Strompreisen. Auch die Netzstabilität soll davon profitieren: „Mittags im Sommer speisen PV-Anlagen besonders viel Strom ins Netz. Wenn wir dann Geräte wie Waschmaschinen einschalten, nutzen wir den Nachbarstrom günstiger und entlasten das Netz. So wird Energie dort verbraucht, wo sie entsteht“, erklärt Kaiser.

Derzeit gibt es bereits 25 Interessenten. Die PV-Anlagen der Gemeinde erzeugen rund 70 Kilowatt-Peak – genug für etwa sieben Familienhaushalte. Noch steckt das Projekt in der Planungsphase, eine erste Infoveranstaltung ist für Frühjahr 2026 vorgesehen.

Von Robert Gafgo

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