
Das Land Kärnten hat am Freitag einen neuen Vorschlag zur Einrichtung von Windkraftzonen in Kärnten vorgelegt. Dem Plan zufolge soll es künftig nur in vier Gemeinden im Bezirk Wolfsberg möglich sein, Windräder zu errichten, teilte der Landespressedienst in einer Aussendung mit. Lediglich 0,077 Prozent der Landesfläche würden als Windkraftzonen ausgewiesen. Die Zonierung soll noch im Dezember auf Regierungsebene und im Februar 2026 im Landtag beschlossen werden.
Das Vorhaben soll nicht als Verordnung beschlossen, sondern gesetzlich verankert werden. Es sei „eine Lösung, die sowohl Versorgungssicherheit für Bevölkerung und Betriebe gewährleistet als auch den Schutz der Natur“, hieß es von der ÖVP, in deren Zuständigkeit die Materie fällt. Dass nun vier Windkraftzonen vorgesehen werden, die insgesamt 0,077 Prozent der Landesfläche ausmachen, ist noch einmal eine Verringerung der Untersuchungsgebiete, die von der Landesregierung im November 2024 vorgeschlagen wurden: Damals wurden sieben Gebiete genannt, die 0,26 Prozent der Landesfläche umfasst hätten. „Die Zonierung wurde nochmals restriktiver angelegt und dort konzentriert, wo bereits Infrastruktur vorhanden ist, wo es bereits große Windkraftanlagen gibt“, sagte Landeshauptmannstellvertreter Martin Gruber (ÖVP).
„Winterstromlücke“ Thema
Die vier nun geplanten Windkraftzonen „Soboth-Lavamünd“, „Steinberger Alpe“, „Bärofen“ und „Peterer Alpe“ befinden sich in Gebieten, in denen Windkraftanlagen entweder bereits errichtet worden sind oder sich in Genehmigung befinden. „Auf dieser Fläche sind die rund 50 Windkraftanlagen möglich, auf die wir uns politisch bereits geeinigt haben“, so Gruber.
Das Energiereferat will sich auch dem Thema „Winterstromlücke“ widmen: Wissenschaftlich soll erhoben werden, wie groß die Lücke für die bilanzielle Selbstversorgung mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen, im Sommer wie im Winter, ist. Aktuell erarbeitet die Österreichische Energieagentur unterschiedliche Szenarien, wie die „Winterstromlücke“ geschlossen werden kann, durch welche Energieformen und in welchem Ausmaß. Die Ergebnisse sollen „ergebnisoffen mit den im Landtag vertretenen Parteien diskutiert werden“.
51,5 Prozent für Verbot
Die FPÖ und Teile des Team Kärnten hatten vergangenes Jahr eine Volksbefragung zur Windkraft in Kärnten beantragt. Am 12. Jänner 2025 ging diese knapp für ein Verbot der Aufstellung weiterer Windräder aus, 51,5 Prozent der Teilnehmer waren für ein Verbot. Die Wahlbeteiligung lag bei 35 Prozent. „Es muss sichergestellt werden, dass keine weiteren Windräder auf Kärntens Bergen und Almen entstehen, außer jene, die schon gebaut wurden oder sich im Bewilligungsverfahren befinden“, sagte am Freitag FPÖ-Landesparteiobmann Erwin Angerer am Freitag. Man werde seitens der FPÖ den Gesetzesentwurf zur Zonierung und die Erläuterungen „genau prüfen und das Begutachtungsverfahren abwarten“.
APA




