ÖMAG-Chef rüttelt am EU-Strompreissystem

24. November 2025

PREISSCHOCKTHERAPIE. Der Chef der zentralen heimischen Abrechnungsstelle für Ökostrom, Horst Brandlmaier, will das für die E-Wirtschaft bislang sakrosankte Merit-Order-System an den Stromhandelsbörsen nun doch aufweichen. Bekannt wurde das System nach dem russischen Überfall auf die Ukraine, als enorme Preisschwankungen die Haushaltspreise vervielfachten. An der Börse gilt nämlich innerhalb einzelner Auktionen bislang ein Einheitspreis für alle Kraftwerkstypen („Uniform Pricing“), und zwar der jeweils teuerste – seit Putins Einmarsch oft Gaskraftwerke. Nur fallweise bestimmen billige Wind-und PV-Kraftwerke den Einheitspreis. Bei einer PV-Fachtagung plädierte Brandlmaier nun dafür, diese Formel anzupassen, um die Marktmechanismen robuster zu gestalten: „Sonst wirken sich wie schon jetzt Extremwetterlagen binnen kürzester Zeit auf den Strommarkt aus und einzelne, von der Prognose abweichende Viertelstundenmengen haben erhebliche Auswirkungen.“

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