
Wegen einer historischen Windflaute wird der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch in Deutschland heuer voraussichtlich nur leicht auf knapp 56 Prozent steigen. Dies entspreche einem Zuwachs von 0,7 Prozentpunkten, teilten der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) am Mittwoch auf Grundlage erster Berechnungen mit.
Der März sei der windschwächste Monat seit Beginn der Aufzeichnungen 1950 gewesen. Ein starker Zuwachs bei der Solarenergie habe die witterungsbedingten Rückgänge bei Wind- und Wasserkraft aber mehr als ausgeglichen, hieß es.
Den Daten zufolge stieg die Erzeugung von Solarstrom im Gesamtjahr um fast ein Fünftel. Dagegen ging die Stromerzeugung aus Wind an Land trotz eines starken Zubaus neuer Anlagen um gut fünf Prozent zurück. Bei der Wasserkraft gab es wegen geringer Niederschläge einen Einbruch um fast ein Viertel. Die Stromerzeugung durch Wind auf See blieb auf dem Niveau des Vorjahres.
Deutschland peilt bis 2030 Ökostrom-Anteil von 80 Prozent an
Den vorläufigen Berechnungen zufolge werden in Deutschland im Jahr 2025 voraussichtlich insgesamt 498,9 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) Strom erzeugt. Davon entfielen 288,7 Mrd. kWh auf erneuerbare Energien. Den größten Anteil daran haben Windkraftanlagen an Land mit 107 Mrd. kWh, gefolgt von Photovoltaikanlagen mit 91 Mrd. kWh. Biomasse trug 48,3 Mrd. kWh bei, Windanlagen auf See 26 Mrd. kWh und Wasserkraft 16,2 Mrd. kWh. Aus fossilen Energieträgern stammen 210,2 Mrd. kWh. Der Bruttostromverbrauch ist den Angaben nach im selben Zeitraum leicht rückläufig.
Die Energiewende sei die Grundlage für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts und müsse konsequent fortgeführt werden, sagte die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae. Sie forderte, am Ziel von 80 Prozent Ökostrom bis 2030 festzuhalten und den Ausbau von Stromnetzen sowie von steuerbaren Kapazitäten wie wasserstofffähigen Gaskraftwerken voranzutreiben.
APA/dpa



