Netzgebühr für Strom und Gas: Wer mehr zahlt

22. Dezember 2025, Salzburg

Ab Jänner zahlen die Haushalte etwas mehr für Stromnetze. Das gilt nicht für Salzburg. Bei Gas werden alle viel stärker zur Kasse gebeten.


Die Netzkosten für Strom werden in Österreich im kommenden Jahr um durchschnittlich 1,3 Prozent steigen – deutlich weniger als 2025. Die Energieregulierungsbehörde E-Control hat die entsprechende Verordnung am Donnerstag veröffentlicht. In einigen Bundesländern, darunter Salzburg, werden sie sogar zurückgehen. Konkret sinken sie um 9,1 Prozent auf 8,49 Cent pro Kilowattstunde (netto), womit sich ein durchschnittlicher Haushalt mit 3500 kWh Jahresverbrauch knapp 36 Euro im Jahr erspart. Auch in Vorarlberg, Kärnten, Wien und in der Steiermark sinken die Entgelte leicht.


In anderen Bundesländern fallen die Steigerungen teils durchaus saftig aus. In Niederösterreich müssen die Haushalte nächstes Jahr sieben Prozent höhere Netzentgelte zahlen. Im Burgenland steigen sie gar um 16 Prozent oder fast 60 Euro im Jahr, in Tirol um knapp elf Prozent oder 36 Euro. Das frisst die angekündigte Senkung der Elektrizitätsabgabe teilweise oder ganz auf.


Bei Gas zeigt sich dieses Jahr ein anderes Bild: Hier klettern die Netzentgelte der Haushalte im Österreich-Durchschnitt um 18,2 Prozent. Am stärksten steigen sie in Kärnten, konkret um 35 Prozent. Für einen durchschnittlichen Kunden mit einem jährlichen Gasverbrauch von 15.000 Kilowattstunden (kWh) bedeutet das Mehrkosten von 142 Euro im Jahr. Auch in Salzburg verteuern sich die Leitungsgebühren um 14,5 Prozent auf 1,98 Cent pro kWh. Die Mehrkosten machen bei einem Verbrauch von 15.000 kWh circa 45 Euro aus.


Bei Gas geht der Verbrauch aktuell zurück, einerseits wegen des Umstiegs auf andere Heizformen, aber auch wegen höherer Temperaturen im Winter. Dazu kommt, dass seit Jänner die Einnahmen für die Durchleitung von russischem Gas zur Gänze weggefallen sind.


Bei Strom ist der Verbrauch nach den Krisenjahren heuer nicht weiter gesunken, zudem dämpfen zusätzliche Erlöse, etwa aus dem grenzüberschreitenden Stromtransit, den Netzkostenanstieg 2026. Die E-Control legt jedes Jahr fest, wie viel die Netzbetreiber von ihren Aufwänden für Ausbau, Wartung, Instandsetzung und Betrieb verrechnen dürfen. Die Kosten werden dann auf die Kunden umgelegt. Kritik an der E-Control-Entscheidung zu den Netzkosten kam von Tirols Landeshauptmann Anton Mattle. Vom Bund sei vorgegeben worden, die Netzkosten nur marginal anzupassen. Den Ländern sei jeglicher Entscheidungsspielraum genommen worden.

APA

Salzburger Nachrichten