Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer spricht sich für eine Verdoppelung des Rahmens für die Investitionsprämie von derzeit 2 auf 4 Mrd. Euro aus. Die Prämie sei „eine sensationell gute Ansage“ der Regierung gewesen, doch werde jetzt auch die zweite Milliarde ziemlich schnell vergeben sein. Durch den Hebel mit dem Multiplikator 10 könnten dann fast 40 Mrd. Euro Wertschöpfung für die nächsten zwei, drei Jahre aufgelöst werden, so Mahrer am Donnerstag auf der Gewinn-Messe.
Die COVID-19 Investitionsprämie von 7 Prozent – oder 14 Prozent, wenn die Investition im Zusammenhang mit Digitalisierung, Ökologisierung, Gesundheit oder Life Science steht – soll helfen, dass Unternehmen ihre Investitionen trotz Coronakrise nicht aufschieben. Die Förderung erfolgt in Form nicht rückzahlbarer Zuschüsse.
Als oberstes Ziel für die nächste Zeit bezeichnete es der WKÖ-Präsident, einen zweiten Lockdown in Österreich zu verhindern, denn das wäre „Gift für die Wirtschaft“. Die Entwicklung im benachbarten Ausland – Tschechien, Slowenien, Bad Reichenhall – gebe ihm „zu denken“. Neben der gesundheitspolitischen Seite dürfe auch die wirtschaftspolitische nicht vergessen werden. Niemand habe die Heftigkeit und Geschwindigkeit der Pandemie seit dem Frühjahr abschätzen können. Nach dem guten Sommer komme nun die antizipierte zweite Corona-Welle.
Zugunsten des bevorstehenden Wintertourismus, insbesondere auch des Wintersporttourismus, wünscht sich Mahrer eine europäisch einheitliche Reisereglung, immerhin knapp vier Fünftel der heimischen Gäste kämen aus dem Ausland. Daher sollten einerseits die Infizierten-Zahlen in den Regionen hinuntergebracht, aber auch ein Reise-Regime mit Deutschland angestrebt werden. Die kommenden Wochen würden entscheidend sein für die Rahmenbedingungen für den Wintertourismus, und das bereite ihm schon Sorgen, räumte Mahrer ein.
Den raschen Kollektivvertragsabschluss im Handel – wie bei den Metallern bereits in der ersten Runde – begrüßte der WKÖ-Präsident. Das zeige, dass gerade in schwierigen Zeiten Verlass auf die Sozialpartnerschaft sei, so Mahrer, der davon ausgeht, dass auch die Vertreter anderer Branchen rasche KV-Abschlüsse anstreben werden: „Jetzt ist keine Zeit, um um ein paar Prozentpunkterln zu streiten“
APA