Lagarde: Regierungen sollten Energiefirmen unterstützen

9. September 2022, Frankfurt
EZB-Präsidentin Christine Lagarde - Frankfurt, APA/AFP

Die Regierungen und nicht die Zentralbanken sollten aus Sicht von EZB-Präsidentin Christine Lagarde angesichts der Turbulenzen auf den Energiemärkten strauchelnden Versorger-Unternehmen unter die Arme greifen. „In diesem gegenwärtigen sehr volatilen Umfeld ist es wichtig, dass fiskalische Maßnahmen umgesetzt werden, um solvente Energiemarkt-Teilnehmer mit Liquidität zu versorgen, vor allem Versorger-Unternehmen“, sagte Lagarde in Prag nach einem Treffen der Eurogruppe.

Solche Schritte seien etwa von Schweden und Finnland eingeleitet worden. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die nationalen Notenbanken der Euroländer stünden natürlich bereit, um Liquidität bereitzustellen. „Für Banken und nicht für Energieversorger-Firmen“, fügte sie hinzu.

Zuletzt hatte es Überlegungen gegeben, neben den Regierungen könnten möglicherweise auch die Notenbanken eine Aufgabe übernehmen, um in Liquiditätsengpässe geratene Versorger-Unternehmen zu stützen. Solche Wünsche hatte es Zeitungsberichten zufolge beispielsweise aus den Reihen der European Federation of Energy Traders (EFET), einem Handelsverband von Energiefirmen, gegeben. In Deutschland war am Freitag bekannt geworden, dass der ostdeutsche Gaskonzern VNG wegen der explodierenden Gaspreise Hilfe vom Staat benötigt.

Lagarde merkte zudem an, dass eine Verwässerung der aufsichtlichen Anforderungen für Clearing-Häuser und Derivate-Gegenparteien auf den Energiemärkten vermieden werden sollte. Solche Häuser sind zwischengeschaltete Instanzen bei Transaktionen, mit denen das Risiko eines Ausfalls von Käufer oder Verkäufer minimiert werden soll. Diese Finanzmarktakteure haben daher eine Schlüsselfunktion inne für das reibungslose Funktionieren der Märkte.

APA/ag

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