Cropenergies prüft Stilllegung von Anlagen

19. September 2022, Mannheim
Bioethanol Raffinerie der CropEnergies - Zeitz, APA/dpa

Der Biosprit-Hersteller Cropenergies bekommt den Kostendruck durch steigende Energie- und Rohstoffpreise zu spüren. Höhere Ethanol-Einfuhren in die EU und Großbritannien aus Brasilien und den USA schmälerten zudem die Absatzpreise für den Biokraftstoff, teilte Tochter des deutschen Südzucker-Konzerns am Montag mit. Daher stelle der Vorstand die Kapazitäten auf den Prüfstand. Es werde erwogen, die Fertigung ab Jänner 2023 zu reduzieren oder sogar vorübergehend stillzulegen.

Dabei stehe vor allem die Anlage von Ensus im britischen Wilton im Fokus, deren Profitabilität wegen der gestiegenen Kosten unter Druck stehe. Sie verfüge aktuell über eine Jahresproduktion von 400.000 Kubikmetern erneuerbarem Ethanol, das unter anderem als E10 in Benzin in Deutschland beigemischt wird, 350.000 Tonnen getrocknetem Tierfutter und bis zu 250.000 Tonnen biogenem CO2.

Die Ziele für das laufende Bilanzjahr 2021/22 behielt der Vorstand allerdings bei. Der Konzern profitiert derzeit noch davon, sich schon vor dem Ukraine-Krieg gegen steigende Rohstoff- und Energie-Preise abgesichert zu haben. Cropenergies schraubte daher die Prognose im Juni für das operative Ergebnis um 60 Millionen auf 165 bis 215 Millionen Euro nach oben. Das wären bis zu 70 Prozent mehr als im Rekordjahr 2021/22. Der Umsatz soll mit 1,45 bis 1,55 (1,08) Milliarden Euro um rund 100 Millionen höher ausfallen als bisher angenommen.

APA/ag

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