Burgenland Energie startet Bürgerbeteiligung bei Sonnenstrom

8. März 2023, Schattendorf/Eisenstadt
In Schattendorf kann man Sonnenstrom abonnieren - Eisenstadt, APA/THEMENBILD

Die Burgenland Energie hat in Schattendorf (Bezirk Mattersburg) ihren ersten Photovoltaik-Park errichtet, an dem sich über eine Erneuerbare Energiegemeinschaft alle Bewohner der Gemeinde beteiligen können. Haushalte sowie Klein- und Mittelbetriebe können eine beliebige Anzahl an Paneelen „abonnieren“ und den über diese hergestellten Strom zu einem Fixpreis beziehen, erläuterte Vorstandsvorsitzender Stephan Sharma am Mittwoch bei einer Pressekonferenz.

Das sei ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität bis 2030 und Energie- sowie Preisunabhängigkeit, betonte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ). Der Sonnenpark in Schattendorf ist rund 15 Hektar groß und soll mit 27.000 Paneelen über 15.000 Megawattstunden Strom pro Jahr liefern. Am 1. Mai wird er ans Netz gehen, der Energiepreis wird netto bei 12 Cent pro Kilowattstunde liegen. Die Energiegemeinschaft wurde bereits gegründet. Die Mitgliedschaft, die das Beziehen von Strom aus dem Sonnenpark ermöglicht, ist kostenlos, sagte der Schattendorfer Bürgermeister Thomas Hoffmann (SPÖ).

Das Modell soll im ganzen Burgenland ausgerollt werden – „gedanklich“ wurde das Land bereits in 270 Energiegemeinschaften eingeteilt, meinte Doskozil. Auch in anderen Gemeinden laufen derartige Projekte. In Schattendorf soll das Modell noch um einen neuartigen Großstromspeicher des deutschen Batterieherstellers CMBlu, mit dem das Land eine Entwicklungspartnerschaft eingegangen ist, ergänzt werden. Ziel sei es, die Bewohner dadurch in Zukunft auch mit Sonnenstrom versorgen zu können, wenn nicht die Sonne scheint.

Ohne Speicher wird die Anlage laut Sharma rund 30 Prozent des Strombedarfs in einem Jahr abdecken können. Zu 70 Prozent werden die Haushalte weiter den Strom vom öffentlichen Netz bzw. von ihren Energielieferanten beziehen. Ein durchschnittlicher Haushalt erspare sich mit dem Beteiligungsmodell rund 600 Euro im Jahr, meinte der Vorstandsvorsitzende der Burgenland Energie. Der Sonnenpark enthält auch Windräder, um beides in Kombination nutzen zu können. „Wenn viel Wind ist, ist wenig Sonne und umgekehrt“, betonte Sharma.

APA

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