Strom aus Gas und Kohle deutlich zurückgegangen

9. Feber 2024, Brüssel

Energie. Immer mehr Strom durch Wind und Sonne lassen die Emissionen in der EU sinken.

Die Emissionen im Energiesektor sind im Vorjahr in der Europäischen Union so stark zurückgegangen wie noch nie. Der Emissionsrückgang um 19 Prozent ist einerseits auf den starken Einbruch bei der Stromerzeugung aus Kohle und Gas zurückzuführen und andererseits auf die gesunkene Stromnachfrage. Das geht aus einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Denkfabrik Ember hervor. Die Experten rechnen allerdings für die Zukunft mit einer Zunahme der Nachfrage.

2023 ist die Stromgewinnung in der EU aus Kohle um 26 Prozent und aus Gas um 15 Prozent zurückgegangen, die Erzeugung aus fossilen Energien mache damit erstmals weniger als ein Drittel aus. Der Anteil der erneuerbaren Energien an derEU-Stromerzeugung ist umgekehrt auf einen Rekordwert von 44 Prozent gestiegen. Der Rest wird vor allem durch Atomkraft hergestellt.

Wind- und Solarenergie nahmen weiter zu. Zusammen erzeugten sie der Analyse zufolge 2023 einen Rekordanteil von 27 Prozent desEU-Stroms. 18 Prozent wurden aus Windenergie gewonnen, das entspricht 475 Terawattstunden bzw. dem gesamten Strombedarf Frankreichs. Zum ersten Mal machte Windkraft mehr aus als Gas (17%).

„DerEU-Energiesektor befindet sich mitten in einem monumentalen Wandel“, sagte Expertin Sarah Brown von Ember. „Fossile Brennstoffe spielen eine geringere Rolle als je zuvor, da ein System mit Wind und Sonne als Rückgrat in Sicht ist.“ Daneben trug auch die sinkende Stromnachfrage – offensichtlich wegen der hohen Preise – zum Rückgang der Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen bei. Es wird aber erwartet, dass die Nachfrage in den kommenden Jahren wieder steigen wird. „Mit der zunehmenden Elektrifizierung durch Wärmepumpen, Elektrofahrzeuge und Elektrolyseure wird dieEUin eine neue Ära steigender Stromnachfrage eintreten“, so Dave Jones von Ember. „Die erneuerbaren Energien müssen mit diesem Nachfrageanstieg Schritt halten, um die für ein sicheres Klima erforderlichen Emissionssenkungen zu erreichen.“

Die Presse