Ob wir die Windenergie brauchen oder nicht ist längst entschieden. Die Transformation von Fossil- zu Erneuerbarer Energie ist ohne Windkraft nicht zu schaffen. Bis 2030 will – und kann – Österreich bilanziell nur mit heimischen Strom versorgt werden.
Doch während die Politik ambitionierte Ziele setzt, stößt der Bau von Windkraftanlagen in der Bevölkerung auf Widerstand. Das Stichwort „NIMBY“ – „Not in my Backyard“ („Nicht in meinem Hinterhof“) – beschreibt die Situation, dass Menschen zwar die Energiewende befürworten, aber die Anlagen nicht in ihrer Nähe haben möchten.
Die Meinungsforschung belegt allerdings das Gegenteil: In einer Umfrage von 2022 hießen über drei Viertel der Befragten den Ausbau von Windkraft in ihrer Region gut. Besonders spannend ist, dass sich die Zustimmungsrate bei Befragten, die in der Nähe eines Windparks wohnen, sogar auf 88 Prozent erhöht hatte. Dieser Erfolg ist auf die stärkere Einbindung der lokalen Bevölkerung bei der Anlagenplanung zurückzuführen, die die Akzeptanz deutlich erhöht. Das Waldviertel wird zeigen, ob wir vom NIMBY-Dilemma zu einer „PIMBY“-Haltung („Please in my Backyard“) kommen.
Kurier